Die iranischen Behörden verstärken ihren Druck auf die christliche Minderheit. Einheimische
Informanten sprechen von einer Verhaftungswelle. Jüngste Opfer seien drei Mitglieder
von Hauskirchen, berichtet der Informationsdienst „Compass Direct“. Die Verhaftungen
seien Teil einer groß angelegten Operation der Regierung, so ein Informant gegenüber
„Compass Direct“. Beobachter sind in großer Sorge, insbesondere wegen eines im September
vom iranischen Parlament verabschiedeten Gesetzes, das für den Religionswechsel eines
Muslims die Todesstrafe vorsieht. - Im Einzelnen berichtet der Informationsdienst:
Der 49-jährige Jamal Ghalishorani und seine Frau Nadereh Jamali sowie der armenische
Christ Hamik Khachikan seien am 21. Januar ohne Angaben von Gründen in Teheran verhaftet
worden. Ghalishorani und seine Gattin sind ehemalige Muslime. Ihr vor 30 bzw. 15 Jahren
erfolgter Übertritt zum christlichen Glauben gilt im Iran als „Apostasie“ (Abfall
vom Glauben) und kann mit dem Tod bestraft werden.– Von den 65 Millionen Einwohnern
Irans sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Muslime, die zum christlichen Glauben
übergetreten sind, wird auf 250.000 geschätzt. Daneben gibt es 125.000 bis 150.000
meist armenische und assyrische Christen.