Angesichts der scharfen
Kritik am Papst, die in Italien vor allem von der in Rom erscheinenden Tageszeitung
„La Repubblica“ vorgetragen wird, schließen die italienischen Bischöfe die Reihen.
Ihr Vorsitzender, Kardinal Angelo Bagnasco von Genua, ging am Montag Abend bei einem
Vortrag zum Auftakt der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Rom auch auf andere
Verstimmungen und Misshelligkeiten im christlich-jüdischen Dialog ein:
„Leider
hat es in letzter Zeit nicht an Reserven einiger Vertreter der italienischen Rabbinerkonferenz
gefehlt. Sie haben dieses Jahr auch nicht am ,Tag des Dialogs zwischen Katholiken
und Juden’ teilgenommen, der in Italien und einigen anderen Ländern begangen worden
ist. Wir wünschen uns, dass diese Schwierigkeiten bald überwunden werden; gleichzeitig
können wir aber auch die ungerechten Worte über das Handeln von Papst Benedikt XVI.
nur verurteilen.“
Jeder wisse doch, wie sehr dem Papst der Dialog mit dem
Judentum am Herzen liege. Im großen Jesusbuch des Papstes bilde gerade dieser Dialog
den Dreh- und Angelpunkt. Kardinal Bagnasco weiter:
„Was die Aufhebung der
Exkommunikation gegen die Bruderschaft Pius X. betrifft – da drücken wir unsere Wertschätzung
für diesen Gnadenakt des Heiligen Vaters aus. Wir sagen aber gleichzeitig Nein zu
den unfundierten und unmotivierten Äußerungen von einem der vier Bischöfe, was die
Shoah betrifft: Das sind Erklärungen, die schon ein paar Monate alt sind, die man
aber jetzt aufgreift, um sie zu instrumentalisieren. Erklärungen, die auch die Bruderschaft
selbst schon zurückgewiesen hat.“