„Es ist beschämend und beängstigend, dass es immer noch Stimmen gibt, die öffentlich
die Shoah leugnen und das Existenzrecht des jüdischen Volkes in Frage stellen.“ Dies
betont Kardinal Christoph Schönborn in einem Brief an den Wiener Oberrabbiner Paul
Chaim Eisenberg aus Anlass des Internationalen Holocaust-Gedenktags, der am 27. Jänner
begangen wird. Der Wiener Erzbischof versichert „im eigenen Namen wie im Namen der
Österreichischen Bischofskonferenz“ den Oberrabbiner der tief empfundenen Anteilnahme
im Hinblick auf das Schicksal der Opfer und der Überlebenden. Der von den Nationalsozialisten
in Gang gesetzte industrielle Massenmord an den jüdischen Menschen bleibe „eine schmerzliche
Wunde und eine Schande Europas“, so der Wiener Erzbischof. Auch Christen seien an
diesem Großverbrechen beteiligt gewesen oder hätten „weg gesehen“; es habe „Gerechte
unter den Völkern“ gegeben, die unter Einsatz ihres Lebens jüdische Menschen retteten,
„aber es waren zu wenige“. (kap 26.01.2009 gs)