Mit „Entsetzen und Empörung“ steht das Zentralkomitee der deutschen Katholiken der
„skandalösen Leugnung der Verbrechen am jüdischen Volk“ durch den Traditionalistenbischof
Richard Williamson gegenüber. In einer Pressemitteilung schreibt ZdK-Präsident Hans
Joachim Meyer wörtlich: „Wir haben immer gewusst: Zwischen der fortdauernden Ablehnung
der Ergebnisse des II. Vatikanischen Konzils durch die Traditionalisten und ihrer
tief reaktionären und freiheitsfeindlichen Haltung besteht ein enger Zusammenhang.“
Dass jemand von ihnen nun auch die Verbrechen der Shoa leugne, könne darum nicht ernsthaft
überraschen. Leute wie diese seien eine schwere Belastung für die Kirche. - Demgegenüber
verteidigte ZdK-Vizepräsident Heinz-Wilhelm Brockmann die Aufhebung der Exkommunikation
selbst. "Ich glaube, der Papst versucht, mehr Einheit in der Kirche herzustellen",
sagte Brockmann der "Frankfurter Rundschau". Allerdings sei dieser Schritt nur sinnvoll,
wenn damit "ein neuer Dialog" beginne. Entscheidend sei, ob dies "der Anfang eines
Prozesses ist, an dessen Ende die konservative Bruderschaft das Zweite Vatikanische
Konzil anerkennt, und zwar ohne Abstriche und Deutungen. (pm/kna 26.01.2008 gs)