Kardinal Karl Lehmann hat angesichts der globalen Finanzkrise eine Rückbesinnung auf
die soziale Marktwirtschaft gefordert. Die Wirtschaftslage könne sich nur verbessern,
wenn man den selbstzerstörerischen Einfluss des „ethikfreien Turbo-Kapitalismus“ begreife.
Das sagte der langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag in
Berlin. Lehmann forderte ein grundsätzliches Umdenken des Kapitalismus. Die Soziale
Marktwirtschaft sei in den vergangenen Jahren von neoliberalem Denken schier ausgehöhlt
worden, beklagte er. Zu diesem Denken zählten die mangelnde ethische Fundierung der
Volkswirtschaft, die „Zügellosigkeit“ der Finanzbranche und die Unterschätzung sozialer
Werte, so der Kardinal.