Die Äußerungen des britischen lefebvrianischen Bischofs Richard Williamson zum Holocaust
sind "in keiner Weise akzeptabel". Das sagte Vatikansprecher P. Federico Lombardi
am Tag der Veröffentlichung des Dekrets, das die Exkommunikation der vier Bischöfe
der Piusbruderschaft – darunter Williamson - aufhebt. Williamson hatte in einem Interview
mit dem schwedischen Fernsehsender SVT bestritten, dass die Nationalsozialisten sechs
Millionen Juden ermordet haben. Die Rücknahme der Exkommunikation durch Papst Benedikt
XVI. stehe aber mit den Äußerungen des Traditionalistenbischofs in keinem Zusammenhang,
stellte Lombardi klar.
Die Aussagen des Bischofs waren auf breite Kritik gestoßen.
Auch die Staatsanwaltschaft im deutschen Regensburg ermittelt in dieser Angelegenheit.
Der Obere der lefebvrianischen Piusbruderschaft in Stuttgart, Franz Schmidberger,
ließ nach Bekanntwerden des Interviews auf der Website der Priesterbruderschaft verlauten,
"dass für Äußerungen, wie sie Bischof Williamson angeblich gemacht hat, nur der Urheber
selber verantwortlich ist und diese nicht die Haltung der Priesterbruderschaft St.
Pius X. widerspiegeln". Bischof Bernard Fellay, der Obere der Priesterbruderschaft
St. Pius X., stellte in einem Schreiben an den schwedischen Sender klar, dass es sich
um eine „Privatmeinung“ Williamsons handle, und kritisierte das Vorgehen der Redaktion,
den Bischof zu historischen Themen zu befragen. (kap/rv 24.01.2009 gs)