Papst-Sprecher zu Lefebvre: “Eine schöne Nachricht”
Der Sprecher von Papst
Benedikt XVI., Jesuitenpater Federico Lombardi, nimmt Stellung zu Marcel Lefebvre.
Vier Bischöfe, die der traditionalistische Erzbischof 1988 illegal geweiht hat, waren
bisher exkommuniziert – diese Exkommunikation hat Papst Benedikt, wie an diesem Samstag
bekannt wurde, aufgehoben. Auch wenn manche in der Kirche das mit Unbehagen sehen
– Lombardi spricht von einer „schönen Nachricht“: Er hoffe, „dass das eine Quelle
der Freude in der ganzen Kirche ist“. Immerhin sei das Dekret des Vatikans „ein fundamentaler
Schritt, um eine definitive Wiederversöhnung“ mit der „Priesterbruderschaft Pius X.“
zu erreichen. Auszüge aus dem Statement:
„Der Blick zurück
auf die Kirchenspaltungen im Lauf der Jahrhunderte zeigt, dass es oft Unterlassungen
der Kirche waren, die zu einer Konsolidierung dieser Spaltungen führten. Darauf hat
der Papst einmal hingewiesen. Er ist überzeugt, dass wir alles tun müssen, um denen,
die eine Einheit wirklich wollen, eine solche auch möglich zu machen.“ „Kardinal
Ratzinger verhandelte 1988 selbst viel mit Erzbischof Lefebvre und versuchte schon
damals, alles für die Einheit der Kirche zu tun. Das gelang damals aber nicht, und
Lefebvres Bischofsweihen, die er ohne päpstliche Zustimmung durchführte, hatten einen
schwerwiegenden Bruch herbeigeführt. Allerdings sind im Lauf der letzten Jahre dann
mehrere Gemeinschaften, die mit der Lefebvre-Bewegung verbunden waren, doch wieder
in die volle Kirchengemeinschaft zurückgekehrt.“ „Das Motu Proprio des Papstes
über die Messfeier, das Dokument der Glaubenskongregation über das Thema Kirche und
mehrere Stellungnahmen über das richtige Verständnis des Konzils im Einklang mit der
Tradition – all das hat natürlich ein günstiges Klima geschaffen. Die Bischöfe der
Priesterbruderschaft Pius X. haben daraufhin die Rücknahme der Exkommunizierung erbeten
und explizit gesagt, sie wollten zur katholischen Kirche gehören.“ „Es ist schön,
dass die Rücknahme der Exkommunizierung zusammenfällt mit dem 50. Jahrestag der Ankündigung
des Konzils. Dieses grundlegende Ereignis kann jetzt nicht mehr als Grund zu Spannungen,
sondern als Grund der Einheit gesehen werden.“ „Der Text des Dekrets macht klar,
dass der Weg zur vollen Einheit noch nicht abgeschlossen ist. Zum Beispiel sind der
Status der Bruderschaft und der Priester, die zu ihr gehören, im Dekret nicht definiert.
Aber die ganze Kirche betet jetzt mit dem Papst darum, dass es zu einer vollen Einheit,
ohne irgendwelche Unsicherheiten, kommt.“