2009-01-23 13:51:00

Kamerun/D: Erzbischof Schick beklagt Korruption


RealAudioMP3 Das Papstjahr 2009 steht im Zeichen Afrikas. In knapp zwei Monaten bricht Benedikt XVI. auf nach Kamerun und Angola. Anfang 2008 hatten bereits Mitglieder der deutschen Bischofskonferenz Kamerun besucht. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Ludwig Schick, beklagte nach seiner Rückkehr die Misswirtschaft im Land. Im Interview mit uns meinte Schick:
„Es ist hinlänglich bekannt, dass die Regierung in Kamerun mit zu den korruptesten der ganzen Welt gehört, und von daher funktioniert das soziale System von seiten des Staates her viel zu wenig. Es wird viel zu viel in die eigenen Taschen gewirtschaftet.“
Umso mehr müsse die Kirche deshalb gesellschaftliche und soziale Aufgaben übernehmen:
„Zunächst einmal ist festzustellen und überall zu sehen, dass die Kirche in Kamerun sehr aktiv ist und sehr viel wirkt. Es gibt sehr viele Gottesdienstbesucher und sehr viel Mitwirkung auch von Laien in der Kirche. Dadurch, dass die Kirche stark ist, kann sie auch im sozialen Bereich etliches tun.“
Vor allem in der Armutsbekämpfung, im Gesundheitswesen und im Bereich Bildung ist die Kirche in Kamerun aktiv. Dieses Engagement dürfe jedoch von Seiten des Staates nicht missbraucht werden, mahnt Schick:
„Die Politik erkennt das an; ist auch zufrieden damit, aber entlastet sich damit auch sehr stark. Das heißt, die Regierung ist selber nicht aktiv genug in diesen ganzen sozialen Prozessen. Und die Kirche fordert auch immer wieder dazu auf, dass der Staat seinen Beitrag leisten muss.“

Weitere Aussagen von Erzbischof Schick, Eindrücke aus Kamerun, mehr zu den deutsch-kamerunesischen Beziehungen und Positionen der katholischen Bischöfe vor Ort hören Sie im ersten Teil der Kamerun-Serie: http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=260681
(rv 23.01.2009 bp/km)








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