Was kann zur Einheit
der Christen verschiedener Konfessionen beitragen? Vor allem die Rückbesinnung auf
die gemeinsame Geschichte – und die gemeinsamen Märtyrer. Das ergab jetzt eine Konferenz
im norditalienischen Bose am Sitz der dortigen „Ökumenischen Gemeinschaft“. An dem
Treffen zur diesjährigen „Gebetswoche für die Einheit der Christen“, die am kommenden
Sonntag zuende geht, nahmen Christen unterschiedlicher Konfessionen teil. Guido Dotti
von der Gemeinschaft von Bose sagt über das Thema Märtyrer:
„Das
ist ein gemeinsames Erbe. Mit dem Selbstopfer wird das Evangelium bezeugt, in dem
Jesus von der Kraft seines Vaters spricht. Es ist also ein Aufruf dazu, Jesu Kraft
in den Brüdern und Schwestern wiederzuerkennen, die sich für ihren Glauben geopfert
und dafür ihr Blut gegeben haben.“
Um an die Märtyrer
zu erinnern, macht sich die „Comunità ecumenica di Bose“ für ein gemeinsames Martyrologium
aller christlichen Kirchen stark. Sie beruft sich damit auf eine Idee von Papst Johannes
Paul II. Guido Dotti:
„Beim Zweiten Vatikanischen Konzil,
aber später vor allem in den Texten ,Tertio Millennio Adveniente' und ,Ut Unum Sint'
von Johannes Paul II., ist der Vorschlag gemacht worden, ein solches gemeinsames Martyrologium
zu verfassen. Ein Buch, das die Christen in der Erinnerung an jene Männer und Frauen
vereint, die das Evangelium mit dem Opfer ihres eigenen Lebens verkündet haben.“