Der Nuntius in Israel,
Erzbischof Antonio Franco, hat bei seinem Besuch des Gaza-Streifens am Mittwoch eine
persönliche Spende des Papstes überbracht. Bei der Messfeier in der Kirche zur Heiligen
Familie sicherte der Nuntius der palästinensischen Bevölkerung, so wörtlich, „die
Nähe, das Gebet und die Solidarität“ Papst Benedikts XVI. zu. Nach der am Wochenende
vereinbarten Waffenruhe zwischen Hamas und Israel haben sich die israelischen Truppen
inzwischen aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen. Dennoch gestaltet sich für die Menschen
in Gaza die Rückkehr zum Alltag schwierig: Die Hilfsleistungen der internationalen
Gemeinschaft haben das Land bisher kaum erreicht. Es fehlt an Essen, Wasser und Notunterkünften.
Die
christliche Minderheit im Heiligen Land ist durch den Krieg in eine zusätzliche Zwangslage
geraten. Wie kann den Christen geholfen werden? Dazu Nuntius Franco im Interview mit
uns:
„Die Christen stehen unter dem Druck, das Land zu verlassen, doch
sie selbst wollen bleiben und halten dies auch für notwendig. Man muss für diese Menschen
Möglichkeiten des Überlebens schaffen. In der jetzigen Notlage heißt das zum Beispiel:
Den Familien helfen, die materiellen Schäden auszugleichen, die Häuser wieder aufzubauen
und im allgemeinen gegen den Hunger vorzugehen und für ausreichende Verpflegung zu
sorgen.“
An die auf den Weg gebrachten Hilfsleistungen der Europäischen
Union knüpfen sich große Hoffnungen. Erzbischof Franco hält eine Kontrolle bei der
Verteilung der Hilfsgüter für notwendig:
„Meine Sorge ist vor allem, wie
diese Hilfsleistungen verteilt und wofür sie benutzt werden, aber sicher werden sie
bald kommen. Italien hat bereits gestern Abend etwas losgeschickt, wenn ich nicht
irre. Man beobachtet jedenfalls erste Bemühungen in diese Richtung. Die Hilfe der
internationalen Gemeinschaft wird hoffentlich so organisiert werden, dass sie den
Menschen auch wirklich zugute kommt. (…) Nach diesem Zusammenstoß hoffen wir, dass
die internationale Gemeinschaft anfängt, sich konkreter mit den Problemen der Region
auseinanderzusetzen, und beiden Konfliktparteien hilft, sie zu lösen.“