2009-01-22 14:38:11

Nahost: Gaza-Opfer erhalten Papst-Spende


RealAudioMP3 Der Nuntius in Israel, Erzbischof Antonio Franco, hat bei seinem Besuch des Gaza-Streifens am Mittwoch eine persönliche Spende des Papstes überbracht. Bei der Messfeier in der Kirche zur Heiligen Familie sicherte der Nuntius der palästinensischen Bevölkerung, so wörtlich, „die Nähe, das Gebet und die Solidarität“ Papst Benedikts XVI. zu. Nach der am Wochenende vereinbarten Waffenruhe zwischen Hamas und Israel haben sich die israelischen Truppen inzwischen aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen. Dennoch gestaltet sich für die Menschen in Gaza die Rückkehr zum Alltag schwierig: Die Hilfsleistungen der internationalen Gemeinschaft haben das Land bisher kaum erreicht. Es fehlt an Essen, Wasser und Notunterkünften.

Die christliche Minderheit im Heiligen Land ist durch den Krieg in eine zusätzliche Zwangslage geraten. Wie kann den Christen geholfen werden? Dazu Nuntius Franco im Interview mit uns:

„Die Christen stehen unter dem Druck, das Land zu verlassen, doch sie selbst wollen bleiben und halten dies auch für notwendig. Man muss für diese Menschen Möglichkeiten des Überlebens schaffen. In der jetzigen Notlage heißt das zum Beispiel: Den Familien helfen, die materiellen Schäden auszugleichen, die Häuser wieder aufzubauen und im allgemeinen gegen den Hunger vorzugehen und für ausreichende Verpflegung zu sorgen.“

An die auf den Weg gebrachten Hilfsleistungen der Europäischen Union knüpfen sich große Hoffnungen. Erzbischof Franco hält eine Kontrolle bei der Verteilung der Hilfsgüter für notwendig:

„Meine Sorge ist vor allem, wie diese Hilfsleistungen verteilt und wofür sie benutzt werden, aber sicher werden sie bald kommen. Italien hat bereits gestern Abend etwas losgeschickt, wenn ich nicht irre. Man beobachtet jedenfalls erste Bemühungen in diese Richtung. Die Hilfe der internationalen Gemeinschaft wird hoffentlich so organisiert werden, dass sie den Menschen auch wirklich zugute kommt. (…) Nach diesem Zusammenstoß hoffen wir, dass die internationale Gemeinschaft anfängt, sich konkreter mit den Problemen der Region auseinanderzusetzen, und beiden Konfliktparteien hilft, sie zu lösen.“

 

 
(rv 23.01.2009 pr/mg)








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