Alte Forderungen neu präsentiert: Die österreichische „Laien-Initiative“ hat am Dienstag
in Wien die Wiederzulassung von laisierten Priestern, die Abschaffung des Pflichtzölibats
sowie die Zulassung von Frauen zur Diakonatsweihe gefordert. Im Forderungskatalog
ist auch die „Initiative“ enthalten, dass Ordensfrauen im Pflege- und Krankendienst
das Sakrament der Krankensalbung erteilen dürfen. Die Mitglieder der „Laien-Initiative“
verstehen sich aber nicht als „Kirchenspalter“, beteuert ihr Sprecher Herbert Kohlmaier:
„Wir
verstehen uns als Initiative innerhalb der Kirche und stehen voll und ganz zu dieser
Kirche, die für uns unentbehrlich und unersetzlich ist. Wir haben keinerlei Absicht,
eine Spaltung herbeizuführen. Wir wollen einen energischen Anstoß geben für überfällige
Änderungen und Reformen in der römisch-katholischen Kirche. Das gilt ja nicht nur
für Österreich.“
Der frühere österreichische Vizekanzler und Mitglied der
„Laien-Initiative“ Erhard Busek meint wiederum, es sei gegenwärtig keine Strategie
erkennbar, wie die Kirche ihr Überleben sichern wolle.
„Wir brauchen die
gegenwärtige pfarrerlichen Struktur mit ihren geistlichen Gemeinschaften. Doch das
allein genügt nicht. Deshalb ist die Aufforderung über die Art und Weise, wie sich
die Kirche entwickeln kann, eine Pflicht.“