Österreich: „Wir müssen weg von der ‚Präsentationsökumene’“
Der österreichische
Ostkirchenexperte Rudolf Prokschi kritisiert den mangelhaften innerkonfessionellen
Informationsfluss in der Ökumene. So wichtig die theologischen Debatten auch seien,
zugleich müssten die Ergebnisse auch an der Basis der Gläubigen in den Pfarrgemeinden
ankommen, betonte Prokschi bei einem Pressegespräch am vergangenen Donnerstag in Wien.
„Der offizielle Dialog läuft jetzt Ende Jänner in Rom mit den Altorientalen
. Ich glaube, dass es kaum jemanden gibt, der weiß, was das heißt. Wer weiß denn erstens,
wer da dabei ist, zweitens worum geht es da, was reden die überhaupt... Ich möchte
nicht immer diese Präsentationsökumene, wo die höchsten Würdenträger ein bisschen
auftauchen... Ich nenne das manchmal etwas salopp die ‚Zuprost-Ökumene’.“
Prokschi,
der neuer Vorsitzender der Wiener Ökumenekommission ist, plant aus Anlass des Treffens
in Rom ein neues ökumenisches Gebetstreffen.
„Ich habe jetzt versucht, einen
armenischen Priester, einen syrischen Priester, einen von der Syro-Malankaren einzuladen.
Ich werde noch einen äthiopischen Priester dazubitten und auch von den Kopten jemanden.
Wir machen im Priesterseminar ein begleitendes Gebet, das so ausschauen soll, dass
sich diese Kirchen ein wenig präsentieren, dass ich eine kleine Einführung mache,
worum geht es jetzt in dem Dialog, und dass jeder aus seiner Tradition ein Gebet vorträgt,
in dem Heiliger Geist oder die Bitte um Einheit vorkommt.“
Das gemeinsam
mit der ökumenischen Stiftung „Pro Oriente“ und dem St. Thomas-Kolleg ausgerichtete
Gebet findet am 29. Jänner um 18.30 Uhr im Wiener Priesterseminar statt.