Österreich: Für Salesianer 2009 doppeltes Jubiläum
Die Salesianer Don Boscos feiern 2009 ein Doppeljubiläum. Vor 150 Jahren wurde die
„Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales“ gegründet, vor 75 Jahren wurde der Gründer
Johannes Don Bosco heilig gesprochen. Mit einem Festgottesdienst haben die österreichischen
Salesianer die Feierlichkeiten eröffnet: Der Linzer Altbischof Maximilian Aichern
leitete den Gottesdienst und rief in seiner Predigt dazu auf, dem Vorbild Don Boscos
zu folgen und sich für das „Gute und Notwendige“ einzusetzen. Wirtschaftskrisen, Terror,
falsche Haltungen im wirtschaftlichen und politischen Bereich oder der Verlust vieler
Arbeitsplätze dürften niemanden gleichgültig lassen, so Aichern. (kap 20.01.2009
mc)
Weitere Infos zum Doppeljubiläum der Salesianer
Gründung am 18.
Dezember 1859
Als offizielles Gründungsdatum des Salesianerordens gilt der
18. Dezember 1859. Don Bosco hatte neun Tage zuvor seine engsten Mitarbeiter versammelt
und angekündigt, eine Kongregation gründen zu wollen. In die Kongregation sollten
nur die aufgenommen werden, die bereit seien, die Gelübde der Armut, der Keuschheit
und des Gehorsams abzulegen. Nach einer Woche Bedenkzeit erklärten sich fast alle
der Mitarbeiter dazu bereit. Sie wählten Don Bosco zum Generaloberen; die salesianische
Kongregation war gegründet.
Giovanni Bosco wurde 1815 in Becchi in der Nähe
von Turin als Kind einer tiefreligiösen, armen Bauernfamilie geboren. Das Geld für
seine schulische Ausbildung musste er sich selbst verdienen. Dabei erlernte er handwerkliche
Fertigkeiten als Schmied, Tischler, Schneider und Kellner. Von 1835 bis 1841 studierte
er in Chieri Theologie und wurde anschließend in Turin zum Priester geweiht. In seiner
seelsorglichen Tätigkeit zeichnete sich für ihn bald seine vorrangige Bestimmung zur
Erziehung Jugendlicher ab, die aufgrund der schwierigen Situation jener Zeit (beginnende
Industrialisierung) vom Land in die Stadt Turin gekommen und dort sozial entwurzelt,
arbeitslos oder straffällig geworden waren. Don Bosco holte sie von der Straße und
nahm sie in seinem "Oratorio", einem offenen Jugendzentrum, auf. Für die Erziehung
von Kindern und Jugendlichen betrachtete er vier Elemente als wesentlich: Geborgenheit,
Freizeit, Bildung und Glaube. Don Bosco gründete bald Wohnheime und Werkstätten
für die Jugendlichen und sorgte sich um ihre schulische, berufliche und sittlich-religiöse
Bildung. Er war Pädagoge, Schriftsteller, Sozialarbeiter und begeisterter Priester
in einer Person.
Für seine erzieherische Aufgabe gewann er zahlreiche Mitarbeiter,
mit denen er schließlich 1859 die "Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales" - heute
"Salesianer Don Boscos" genannt - gründete. Zusammen mit Maria Domenica Mazzarello
gründete er auch die Vereinigung der "Töchter Mariä der Hilfe der Christen", heute
"Don Bosco Schwestern" genannt. Don Bosco starb am 31. Jänner 1888 und wurde am
Ostersonntag, dem 1. April 1934, heilig gesprochen.
16.400 Salesianer in 131
Ländern
In 131 Ländern setzen sich heute rund 16.400 Salesianer Don Boscos
im Sinne ihres Gründers für Kinder und Jugendliche am Rande der Gesellschaft ein:
in Jugend- und Ausbildungszentren, Schulen und Universitäten sowie in der Pfarrseelsorge.
In
Österreich engagieren sich die Salesianer und ihre Mitarbeiter schon seit mehr als
100 Jahren für Jugendliche. Derzeit betreuen die Salesianer Don Boscos und die Don
Bosco-Schwestern Kindergärten und Schulen, leiten Pfarren und Jugendzentren, führen
Studenten- und Schülerwohnheime und laden in der Salesianischen Jugendbewegung zu
zahlreichen Freizeitaktivitäten und religiösen Angeboten ein.
Den sozialen
Herausforderungen kommen auch Partnerorganisationen nach: Die Don Bosco-Aktion
"Jugend Eine Welt" organisiert Freiwilligeneinsätze für junge Erwachsene und unterstützt
Projekte in den Ländern des "Südens". Das "Don Bosco Flüchtlingswerk" betreut unbegleitete,
minderjährige Asylwerber. In diesem Hilfswerk engagieren sich ebenfalls zahlreiche
Jugendliche ehrenamtlich.