In Simbabwe sind am
Montag schon wieder Verhandlungen zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit
gescheitert. Nach einer zwölfstündigen Sitzung erklärte Oppositionsführer Morgan Tswangirai,
es seien keine Fortschritte gemacht worden. Hintergrund des derzeitigen Patts zwischen
dem Chef der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) und Präsident Robert Mugabe
sind Unstimmigkeiten bezüglich der Vergabe einzelner Ministerien. Tswangirai beansprucht
für seine Partei insbesondere das Innenministerium, dem die Kontrolle der Polizei
obliegt. Der Sprecher der Menschenrechtsorganisation „Zimbabwe Vigil“ in London,
Dennis Benton, glaubt nicht, dass Morgan Tswangirai von seinen Forderungen abrücken
wird:
„Tswangirai hat gesagt, dass er nicht an dieser Regierung der nationalen
Einheit teilnehmen werde, bis Mugabe Konzessionen gemacht hat. Die wichtigste dieser
Konzessionen ist, dass die Regierung ihre Repressionen gegen MDC-Anhänger stoppen
muss.“
Bereits im vergangenen Jahr war beschlossen worden, eine Einheitsregierung
mit Mugabe als Präsidenten und Tswangirai als Premierminister zu bilden. Internationale
Beobachter halten das Modell der Einheitsregierung für am geeignetsten, um die humanitäre
und ökonomische Krise des Landes zu überwinden. Die Verhandlungen sollen voraussichtlich
am Sonntag oder zu Beginn der nächsten Woche wieder aufgenommen werden. (rv 20.01.2009
km)