Das Hilfswerk Renovabis würdigt den Widerstandsbischof Jan Chryzostom Korec. Am Donnerstag
feiert der Altbischof von Nitra und Kardinal seinen 85. Geburtstag. In seiner Heimat
und weit darüber hinaus gilt der Jesuit als Symbolgestalt des christlichen Widerstands
gegen das kommunistische Regime in der früheren Tschechoslowakei - darauf weist das
Hilfswerk hin. Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pater Dietger Demuth sagte am Dienstag
in Freising, sein „unerschütterliches Gottvertrauen und der Heldenmut im Angesicht
von Internierungslager, Gefängnis und dunklen Abgründen menschlicher Existenz“ seien
vorbildhaft. In seiner Amtszeit als Bischof von Nitra zählte Korec zu den Projektpartnern
von Renovabis. (pm 20.01.2009 mc)
Hier weitere Infos zu Kardinal Korec Bischof
mit Berufsverbot Korec, geboren am 22. Januar 1924 in Bosany, war als junger Theologe
im Jesuitenkolleg von Trnava einer Verhaftungswelle der kommunistischen Machthaber
zum Opfer gefallen. Die Aktion im Jahr 1950 zielte auf alle Bischöfe, Priester und
Ordensleute in der Tschechoslowakei. Gleichzeitig lösten die Kommunisten sämtliche
Klöster des Landes auf. Noch im Oktober desselben Jahres wurde Korec geheim zum Priester
geweiht und empfing gut sechs Monate später, am 24. August 1951, mit nur 27 Jahren
ebenfalls im Geheimen die Bischofsweihe. Sein Bischofsamt übte er während der gesamten
kommunistischen Herrschaft nur im Untergrund aus. Erst unmittelbar nach der „Samtenen
Revolution“ im November 1989 konnte Korec mit der päpstlichen Ernennung zum Bischof
im westslowakischen Nitra sein Amt auch öffentlich wieder wahrnehmen. Zuvor war der
Jesuit jahrzehntelang den Schikanen und Verfolgungen der kommunistischen Machthaber
ausgesetzt: 1959 wurde Korec, der bis dahin „offiziell“ in einer Fabrik gearbeitet
hatte, verhaftet und im Jahr darauf wegen „illegaler“ priesterlicher und „umstürzlerischer“
Tätigkeit zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Von 1960 bis 1968 war Korec
inhaftiert, bis er während des „Prager Frühlings“ aus dem Gefängnis entlassen und
im Juni 1969 vollständig rehabilitiert wurde. Doch die staatlichen Behörden belegten
ihn sehr schnell wieder mit einem Berufsverbot, so dass Korec bis zu seiner Pensionierung
einer Tätigkeit als Aufzugsmonteur nachging. Korec leitete die Diözese Nitra bis
Juni 2005. Im Jahr 1991 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. die Kardinalswürde. Korec
hat seine Erlebnisse in einem autobiographischen Buch mit dem Titel „Die Nacht der
Barbaren“ festgehalten. – Allein im Jahr 2008 förderte Renovabis Projekte in der Slowakei
in einem Gesamtumfang von knapp 1,4 Millionen Euro. Mehr zu Renovabis im Internet
unter www.renovabis.de