Papst lobt Ökumene-Dokument zur Rechtfertigungslehre
Benedikt XVI. lobt
den ökumenischen Konsens über die Rechtfertigungslehre. Vor Bischöfen mehrerer christlicher
Konfessionen aus Finnland erinnerte er an diesem Montag an das Zustandekommen der
Erklärung vor zehn Jahren. Einer der Grundkonflikte der Reformationszeit ist damit
zwischen den Christen im wesentlichen gelöst. Für den Papst, der seinerzeit als Kardinal
am Zustandekommen des Konsenses mitbeteiligt war, ist der Text wichtig für das weitere
ökumenische Nachdenken – etwa in der katholisch-lutherischen Gesprächskommission von
Finnland und Schweden: „Mit dem Thema Rechtfertigung im Leben der Kirche kommt
der ökumenische Dialog der Natur der Kirche als Zeichen und Werkzeug des Heiles immer
näher: Sie ist nicht einfach eine bloße Ansammlung von Gläubigen oder eine Institution
mit den und den Befugnissen. Die Kirche ist – woran uns der heilige Paulus erinnert
– der mystische Leib Christi; nur auf der Grundlage dieser Wirklichkeit der Inkarnation
kann man den sakramentalen Charakter der Kirche verstehen – als Gemeinschaft in Christus.
Ein Konsens über die zutiefst christologischen und pneumatologischen Implikationen
des Geheimnisses der Kirche wäre eine sehr vielversprechende Basis für die Arbeit
Ihrer Kommission.“ Volle Einheit, „die wir suchen“, bedeute nach Paulus „nicht
weniger als unsere völlige Eingliederung in den Leib Christi“, so Benedikt weiter.
Christen in aller Welt feiern seit diesem Sonntag die Weltgebetswoche für die Einheit
der Christen.
Bereits am Sonntag hat der Papst den Regensburger Bischof Gerhard
Ludwig Müller in Audienz empfangen. Außerdem war Bischof Wilhelm Schraml von Passau
bei ihm.