Zu einem sorgsamen Umgang mit der Schöpfung hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, aufgerufen. Entwicklungen wie die Banken- und Finanzkrise
dürften einen nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz nicht lähmen, sagte er am vergangenen
Freitag bei der Verleihung des diözesanen Umweltpreises 2008 in Freiburg. Zollitsch
überreichte die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung an zehn Preisträger,
die eine unabhängige Jury unter 25 Bewerbungen von kirchlichen Gruppen, Einrichtungen
und Initiativen ausgewählt hatte. Der Einsatz der Kirche für den Umweltschutz sei
wichtig, so Zollitsch.
„Umwelt ist ja eine Frage der Schöpfung. Und die
Schöpfung ist uns Menschen anvertraut und wir spüren, wie vielfältig sie gefährdet
ist. Ob das nun der hohe CO2-Ausstoß ist oder die Erwärmung der Atmosphäre, die dann
auch zu großen Veränderungen führt, oder eventuell auch der Mangel an Wasser. Wir
haben für die Schöpfung zu sorgen, die dem Menschen anvertraut ist. Heidegger spricht
davon, dass der Mensch der Hirte des Seins sei. Wir können auch sagen, der Mensch
ist der Hirte der Schöpfung. Und wenn wir die Schöpfung pflegen, erhalten, weiterentwickeln
wollen, dann tragen wir als Christen ja eine große Verantwortung. Dass es zugleich
darum geht, etwa durch Energiesparen auch Kosten zu sparen, das ist ein guter 2. Effekt
dieses Einsatzes. Aber das 1. ist tatsächlich die Sorge für die Schöpfung.“ In
den vergangenen zweieinhalb Jahren haben sich über 500 Gemeinden an der Energie-Offensive
beteiligt und ihre Gebäude energetisch durchchecken lassen. Rund 360 Männer und Frauen
haben als Energiebeauftragte in den Gemeinden Verantwortung übernommen, dichten Fenster
ab, stellen Heizkörperventile ein, wechseln alte Heizungspumpen aus und informieren
vor Ort, wo und wie Energie eingespart werden kann. „Ich habe selber gestaunt,
wie etwa in einem Kindergarten in Freiburg – St. Georgen, was nun da möglich ist.
Das ist ja auch nicht so bekannt. Oder wenn ich dann dran denke, wie Menschen die
Schöpfung entdecken und, will ich sagen, wirklich eine Liebe zur Schöpfung entdecken.
Und das ist das, was für mich ein wichtiges Beispiel ist, um auch auf die kleinen
Dinge der Schöpfung zu achten. Und das kann uns nie oft genug bewusst gemacht werden,
weil wir stets in Gefahr sind, im Alltag darüber hinweg zu gehen.“ (erzbistum
freiburg 19.01.2008 mg)