Mehr globale und nationale Steuergerechtigkeit mahnt die kirchliche Entwicklungshilfe-Expertin
Hilde Wipfl an. Derzeit nutzten vor allem Reiche in Entwicklungsländern, aber auch
internationale Konzerne Schlupflöcher und entzögen sich ihrer Steuerpflicht, kritisierte
die Fachreferentin für internationale Entwicklung und Mission bei der Österreichischen
Bischofskonferenz in einem Interview mit der Kirchenzeitung „Der Sonntag“. Auf diese
Weise fließe etwa zehn Mal soviel Geld aus Entwicklungsländern ab, als durch Entwicklungshilfe
in sie hineinkomme. Steueroasen und ein falsch verstandenes Bankgeheimnis würden dem
Vorschub leisten und korrupte Praktiken fördern. Ziel müsse es aber sein, Entwicklungsländer
bei der Gestaltung gerechter Steuersysteme zu unterstützen. Durch internationale Zusammenarbeit
sollte es gelingen, dass Steuereinnahmen in den Produktionsländern bleiben, so Wipfl
weiter. (kap 16.01.2009 bp)