2009-01-14 15:25:12

Vatikan: Flüchtlinge aufnehmen!


RealAudioMP3 Der Vatikan hat die Staaten zum Schutz von Migranten und Flüchtlingen und zu einem menschenwürdigen Umgang aufgefordert. Die Achtung ihrer Rechte und Bedürfnisse nehme weltweit ab, sagte der Sekretär des Päpstlichen Rats für die Seelsorge an Migranten, Erzbischof Agostino Marchetto, anlässlich des bevorstehenden Welttags der Migranten und Flüchtlinge. Papst Benedikt hatte in seiner Botschaft zum Migrantentag am 18. Januar Christen dazu aufgerufen, solidarisch zu sein und „in allen Teilen der Welt und mit allen Mitteln“ das friedliche Miteinander der verschiedenen Ethnien, Kulturen und Religionen zu fördern.

Gegenüber Radio Vatikan kritisierte Erzbischof Marchetto die verbreitete „Unfähigkeit“, solche Appelle aufzunehmen:

„Noch bevor wir diese Unfähigkeit im politischen oder juristischen Kontext vieler Staaten erleben, finden wir sie bei uns selbst, auch im Herzen von Christen. Die Risiken von Egoismus, Härte, Gewalt, Fremdenhass und schließlich Rassismus sind da, sie beeinflussen uns. Hier liegt der Grund für den Versuch, jeden ,nach Hause’ schicken zu wollen. Es gibt die Angst vor allem, was anders ist als wir selbst. Diese Angst wächst, je größer die Unterschiede und je höher die Zahl der ,Fremden’“ ist.“

Staaten, die Flüchtlinge aufnehmen, dürften von der internationalen Gemeinschaft nicht allein gelassen werden, fordert der Vatikanmann, auch mit Blick auf die Bootsflüchtlinge an den Mittelmeerküsten.

„Wir erleben hier einen Rückgang der Menschlichkeit. Und auch wenn ich die Sonderstellung Maltas berücksichtige: Dieses Land muss bei der Aufnahme von Flüchtlingen von allen Ländern Europas unterstützt werden. Für mich war es nahezu demütigend, dass diese sehr katholische Nation sich gegen eine freundlichere, gemeinsame europäische Politik gegenüber Flüchtlingen und Asylsuchenden gestellt hat.“

Der Päpstliche Migrantenrat hat die Initiativen zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge an diesem Mittwoch im Vatikan vorgestellt. Die Papstbotschaft war schon am 8. Oktober veröffentlicht worden.

(rv 14.01.2009 bp)








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