Die katholische Kirche fordert weiter mehr Polizeischutz für Christen. Der Oberste
Gerichtshof Indiens habe sich zwar dafür ausgesprochen, den von der Zentralregierung
angeordneten Polizeischutz aufrechtzuerhalten, gleichzeitig aber dessen Reduzierung
verfügt, sagte der Erzbischof von Cuttack-Bhubaneswar, Raphael Cheenath, dem weltweiten
katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Über den schriftlichen Untersuchungsbericht
zu den Angriffen auf Christen im Bundesstaat Orissa sei er „tief enttäuscht“, so Cheenath.
Er hatte in einer Petition eine Ausweitung der Sicherheitsmaßnahmen gefordert. Weiter
verlangt der Erzbischof Hilfen beim Wiederaufbau der zerstörten Häuser und Unterstützung
für die mehreren zehntausend Flüchtlinge. Die Menschen im besonders betroffenen Kandhamal-Bezirk
hätten immer noch Angst, nach Hause zu gehen, so Cheenath. Mit der von der Regierung
bis jetzt verteilten Entschädigung sei es nicht einmal möglich, den einfachsten Bedarf
zu finanzieren. - Bei den Ausschreitungen gegen Christen im ostindischen Bundesstaat
Orissa sind nach Angaben des gesamtindischen Christenrates im August 2008 etwa zweihundert
Christen getötet und viertausend Häuser zerstört worden. Rund fünfzigtausend Christen
wurden vertrieben. (pm 14.01.2009 bp)