Christus ist über
jede Herrschaft, jede Macht erhaben; die heutige Welt „voll Angst“ müsse das wieder
lernen. Daran hat Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch erinnert.
In teils freier Rede wandte er sich an die Menschen in der Audienzhalle und setzte
die Katechesereihe zum Paulusjahr fort. Benedikt forderte einen respektvollen Umgang
mit der Schöpfung und stellte die Ehe zwischen Mann und Frau als Beispiel der Liebe
Christi zu Welt und Kirche vor Augen. Sein Ausgangspunkt: die Briefe an die Kolosser
und an die Epheser, die Christus den Titel „Haupt“ verleihen. Auf Deutsch sagte der
Papst: „Zum einen wird Christus als Haupt der Kirche bezeichnet: Er ist der
Herr, der die Gemeinschaft der Gläubigen leitet und führt, und er ist das Haupt, das
die Glieder des Leibes anregt und belebt. Die Kirche ist der zum Haupt gehörende Leib.
Sie ist dem Herrn unterstellt, um ihm zu folgen und von ihm die Lebensader zu empfangen.
Zum anderen wird Christus als das Haupt der himmlischen Mächte und des ganzen Kosmos
gesehen. Jesus Christus ist der Herrscher über das All, der Pantokrator, der Allherrscher.
,In ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, … alles ist durch ihn und
auf ihn hin geschaffen’, sagt der berühmte Hymnus aus dem Kolosserbrief (1, 16). Der
unergründliche Plan Gottes über den Menschen und die Welt findet in Christus seine
Erfüllung. In ihm hat das Geheimnis des göttlichen Willens, die Weisheit Gottes Gestalt
angenommen. Ein weiterer wichtiger Gedanke in diesen beiden Briefen ist die Sicht
der Kirche als Braut Christi. Jesus Christus hat sich die Kirche erworben, die er
liebt und für die er sich hingegeben hat (vgl. Eph 5, 25). Gewissermaßen erleuchten
die Beziehung Christus-Kirche und die eheliche Verbindung von Mann und Frau einander
gegenseitig. Dieses Bild zeigt uns, wie wir als Christen in Gemeinschaft mit dem Herrn
leben sollen.“ Benedikt begrüßte die Pilger aus verschiedenen Ländern und Erdteilen,
unter ihnen eine Familie, deren Neugeborenes auf die Fürsprache der Seligen Luigi
und Zelia Martin von Atemnot geheilt wurde. Die Seligen sind die Eltern der Kleinen
Theresa von Lisieux, ihre Reliquien sind derzeit im Petersdom ausgestellt.Den deutschsprachigen
Pilgern gab der Papst mit auf den Weg: „Christus ist Anfang und Ende, der Mittler
der Schöpfung und der Erlösung. Durch die Taufe gehören wir Christus an. Wenn wir
mit Ihm, dem Haupt der Kirche und dem Herrn des Alls, verbunden bleiben und uns an
Ihm festhalten, brauchen wir nichts und niemanden fürchten. Er führt uns auf den Pfaden
des Lichtes und des Lebens. Der Herr segne euch alle.“ (rv 14.01.2009 bp)