2009-01-12 13:29:37

Nahost: Marx; „Wir haben auch keine Lösung“


RealAudioMP3 Während der Krieg im Gazastreifen andauert und Israel seine Truppen um einige Tausend Reservisten aufstockte, sind europäische und nordamerikanische Bischöfe zu einem Solidaritätsbesuch nach Betlehem gereist. Mit dabei ist auch der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx. Zur Bedeutung der Reise sagt er:

„Der Besuch bedeutet, dass es wichtig ist, dass wir uns als Bischöfe hier sehen lassen, wirklich Verbundenheit mit den Christen in diesem Land zeigen und sie durch unsere Anwesenheit unterstützen. Wir haben keine politischen Lösungen, sind auch keine politischen Akteure. Ich habe in München, bevor ich losgefahren bin, zum Gebet um Frieden im Heiligen Land und Gaza aufgerufen. Gerade in der jetzigen Situation ist es umso wichtiger, dass wir deutlich machen: Wir stehen zum Heiligen Land, und das Heilige Land und besonders die Christen dort sind uns besonders nahe.“ 
Wichtige Kardinäle und Erzbischöfe aus Europa und Nordamerika in einem Kriegsland? Durchaus auch ein politisches Signal. Aber Erzbischof Marx dämpft die Erwartungen.

„Es geht nicht nur darum, auf der obersten politischen Ebene Deklarationen abzugeben, sondern mit den Gemeinden, den Priestern und Bischöfen hier vor Ort ein gutes Miteinander zu pflegen. Es ist sicher ein wichtiger Beitrag, aber wir wollen uns auch nicht überschätzen in dem, was wir tun können.“ 
Am Wochenende nahm Marx am fünften „Friedensmarsch der Kinder“ in Bethlehem teil. Mehrere hundert christliche Kinder von Schul- und Pfarrgruppen im ganzen Westjordanland sind für den Friedensmarsch in die Geburtstadt Jesu gekommen.
Bis Montag hat sich die Zahl der Toten im Gazastreifen auf mindestens 850 seit Beginn der israelischen Offensive erhöht, die Zahl der Verletzten auf 3.500. Nach Einschätzung des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier sind die Chancen für eine Feuerpause im Gaza-Streifen gestiegen. Auch für eine humanitäre Waffenruhe sehe er konkrete Chancen, sagte Steinmeier auf dem Rückflug von einer dreitägigen Nahostreise.
Ägypten und Israel sollen die Unterstützung des ägyptischen Grenzmanagements durch Deutschland akzeptiert haben.

(rv/dw 12.01.2009 mc)







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