2009-01-10 13:59:04

Neokatechumenat: „Mission possible”


RealAudioMP3 Mission kann man auch ganz wörtlich verstehen. Das glauben jedenfalls die Mitglieder des „Neokatechumenalen Weges“. Am Samstag Nachmittag empfängt Papst Benedikt XVI. in der Petersbasilika 25.000 Mitglieder dieser neuen geistlichen Bewegung, die vor genau 40 Jahren gegründet wurde. Dabei werden auch 14 „Missionen ad gentes“ vom Papst ausgesandt. Insgesamt 200 Familien ziehen mit Kind und Kegel in fremde Länder, um durch ihr Zeugnis in entchristlichen Gegenden Menschen für den Glauben zu begeistern.
Kiko Arguello ist der Gründer der Bewegung. Er erklärt im Gespräch mit uns das Anliegen des Neokatechumenats:

„Das wichtigste ist die christliche Initation, die in den Pfarreien stattfindet. Diese Einführung in den chrtistlichen Glauben ist ein Weg, um Kirchenferne wieder zurückzuühren. Wir glauben, dass es angesichts der Säkularisierung und der Globalisierung wichtig ist, den Christen in den Pfarreien zu helfen, damit sie eine erwachsenen Glauben gewinnen können. Das ist m.E. wichtig für die Kirche.“
 
Schon vor zwei Jahren hatte Papst Benedikt XVI. sieben „Missiones“ entsandt. Zwei von ihnen waren nach Chemnitz, der früheren Karl-Marx-Stadt, aufgebrochen.

„Auch nach dem Fall der Mauer ist doch die Wahrheit die: In der Stadt gibt es heute keine Arbeit, alles bricht zusammen. Das Schlimmste ist aber, dass 70 Jahre Kommunismus den Glauben zerstört haben: In fast allen protestantischen Pfarreien ist faktisch keiner mehr, und auch nicht in den katholischen. Weil in dieser Stadt 98 Prozent der Bevölkerung nicht getauft ist. Deswegen haben wir damals Chemnitz ausgewählt. Wir haben mit dem katholischen Ortsbischof gesprochen, und der war sehr dankbar für unsere Hilfe.“
 
An diesem Samstag werden drei Familien nach Köln und eine nach Wien entstandt werden. Darüber hinaus gehen Missionen u.a. nach Indien, Neu Guinea, die holländischen Antillen und Australien. Insgesamt sind weltweit bereits 700 Familien auf diese Weise missionarisch tätig.

„Die Menschen und auch die Bischöfe sind diesen Familien unendlich dankbar; und sie sind immer sehr beeindruckt, dass diese Familien mit allen ihren Kinder ihr geregelte Leben verlassen, ihr Zuhause, ihr Auto und ihre Arbeit aufgeben und dass sie in völlig neue Gegenden aufbrechen, oft noch ohne die Sprache richtig zu kennen. In China beispielsweise haben wir über 50 Familien. Die Bischöfe sagen uns, ohne diese Familien wäre es unmöglich gewesen zu evangelisieren, denn die Familie gibt ein echtes Zeugnis von der communio: Als Gemeinschaft von Personen und als Abbil der Dreifaltigkeit. Das ist schon etwas Enormes!“
 
Bei der Begegnung mit Papst Benedikt XVI. wird der Gründer der Gemeinschaft dem Papst die erste Gemeinschaft aus der römischen Pfarrei „Santi Martiri Canadesi“ vorstellen. Insgesamt ist die Bewegung in 120 Ländern der Welt präsent mit 20.000 Gemeinschaften in 5.500 Pfarreien. Die Bewegung fußt auf dem Bestreben, durch geistliche Übungen und Unterweisung in festen Gruppen über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren die Erfahrung der Taufe neu zu vermitteln. Das Neokatechumenat wird in der Regel auf Einladung des Ortsbischofs tätig. Es unterhält zahlreiche eigene Priesterseminare. 2005 wurden die Mitglieder des Neokatechumenats vom Vatikan aufgefordert, sich stärker in bestehende Pfarreistrukturen zu integrieren. Nach einer längeren Erprobungsphase genehmigte Benedikt XVI. im vergangenen Juni die Statuten der Gemeinschaft. Ihr Name lehnt sich an die Einführung von Taufbewerbern ("Katechumenen") in den christlichen Glauben an.
Mehr Infos unter www.neokatechumenat.de
(rv 10.01.2009 mc)







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