Europa kann sich vor Flüchtlingen aus Afrika, die über das Mittelmeer herandrängen,
nicht mit hohen Mauern abschotten. Das betonte ein Vertreter des Afro-Asiatischen
Institut (AAI) in Wien. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa waren zuletzt
in der Nacht zum Samstag fast 500 Bootsflüchtlinge eingetroffen. Nach Einschützung
von Esperance-Francois Bulayumi warteten drei Millionen Menschen an der afrikanischen
Mittelmeerküste. Es brauche eine globale Lösung. Die UNO müsse allgemein gültige Regeln
für die Weltwirtschaft erlassen. - Nach jüngsten Schätzungen haben allein im letzten
Jahr 30.000 Flüchtlinge mit kleinen Booten nach Italien zu gelangen versucht; mindestens
6.000 Menschen fanden in den vergangenen zehn Jahren dabei den Tod. Seit Weihnachten
gibt es eine regelrechte Flüchtlingswelle. (kap/dw 10.01.2009 mc)