Israel sieht durch den Konzentrationslager-Vergleich von Kardinal Renato Raffaele
Martino die geplante Papstreise ins Heilige Land nicht gefährdet. Die Vorbereitungen
eines möglichen Besuchs fänden „auf einer anderen Ebene“ statt, sagte der israelische
Botschafter beim Heiligen Stuhl, Mordechay Lewy, der Katholischen Nachrichten-Agentur
(KNA) am Donnerstag. Die Reise sei allerdings noch nicht offiziell bestätigt. Martino,
Menschenrechtsbeauftragter des Vatikan, hatte in einem Interview auf der Webseite
ilsussidiario.net gesagt, die Lebensbedingungen im Gazastreifen ähnelten „immer mehr
einem Konzentrationslager“, tags darauf aber betont, „in meinen Worten gibt es nichts,
was antiisraelisch interpretiert werden könnte“. Lewy, der am Donnerstag wie geplant
am Neujahrsempfang von Papst Benedikt XVI. für das Diplomatische Corps teilnahm, wies
zurück, dass die Aussage für diplomatische Verstimmungen sorgen könne. Eine solche
Annahme nannte er „zu weit hergeholt“. (kna/rv 09.01.2009 bp)