2009-01-08 12:05:30

Vatikan: Papst an Diplomaten - eine Zusammenschau


„Unsere Zukunft und das Schicksal unseres Planeten sind in Gefahr!” Das sagte Papst Benedikt XVI. am Donnerstag vor Diplomaten. In einer großen politischen Neujahrsrede forderte er einen Waffenstillstand im Gazastreifen und internationale Unterstützung für einen Dialog zwischen Israel und Syrien. Die Weltgemeinschaft dürfe sich von der Vielzahl immer wieder aufbrechender Konflikte – u.a. in Georgien – nicht entmutigen lassen, sondern solle ihre Friedens-Bemühungen verdoppeln.

Mit Sorge kommentierte der Papst den Hunger in der Welt: Gebraucht werde eine „effiziente Strategie“ dagegen. Schlimm sei, dass es auch in reichen Ländern immer mehr Arme gebe. Zu den „ärmsten Menschen“ zählte er auch „die ungeborenen Kinder“. In Sachen Finanzkrise setzte Benedikt auf „neues Vertrauen“ – dieses könne aber nur entstehen, „wenn die Menschenwürde respektiert wird“.

Der Papst beklagte Diskriminierung oder sogar Verfolgung von Christen in Ländern wie Irak oder Indien. Das Christentum sei „eine Religion der Freiheit und des Friedens“, die „im Dienst am Gemeinwohl aller“ stehe. In Asien brauche die Kirche mehr Religionsfreiheit; doch auch der Westen solle endlich seine „Vorurteile oder Feindschaft gegenüber Christen“ hinter sich lassen.

Ausführlich ging Benedikt XVI. auf die Lage in Afrika ein, wohin ihn im März seine nächste Pastoralreise führt. Er bete für Frieden in Somalia, Sudan, dem Kongo und Simbabwe. Mit Blick auf Lateinamerika lobte er den neuen Grundlagenvertrag des Vatikans mit Brasilien, der „den Evangelisierungsauftrag der Kirche erleichtern“ werde. Brasilien ist mit 137 Millionen Katholiken das weitaus größte katholische Land der Welt.
(rv 08.01.2009 sk)








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