Tausende von Menschen
haben an diesem Mittwoch an der ersten Generalaudienz des Papstes im neuen Jahr teilgenommen.
Dabei setzte Benedikt seine Katechesen über den heiligen Paulus fort. Diesmal ging
es um die Lehre des Völkerapostels zum Thema Gottesdienst.
„Für Paulus ist
Christus mit seinem Kreuzesopfer der neue und wahre Gottesdienst. Der alte, vorläufige
Tempelkult mit seinen Tieropfern konnte keine wirkliche Sühne für die menschliche
Schuld erbringen. Christus hat als wahrer Gott und Mensch die göttliche Barmherzigkeit
und das menschliche Elend zusammengeführt. Ihn hat der Vater „dazu bestimmt, Sühne
zu leisten mit seinem Blut, Sühne, wirksam durch den Glauben“, wie Paulus im Römerbrief
(3, 25) sagt. So ist das Kreuz Christi, der höchste Akt der göttlichen Liebe, der
wirkliche Gottesdienst, der der Wahrheit Gottes und des Menschen entspricht.“
Das
Kreuz, der wahre Gottesdienst – für Benedikt ist das eine „Wirklichkeit“, die „auch
das Leben der Gläubigen umfaßt“.
„Der Apostel fordert dazu auf, sich selbst
als „lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist der wahre
und angemessene Gottesdienst“ (Röm 12, 1). Paulus gebraucht hier ein Adjektiv (logikos:
vernunft-, geistgemäß), das in seiner Bedeutungsfülle nicht einfach wiedergegeben
werden kann. Es geht darum, daß wir Gott mit unserem ganzen Menschsein dienen, in
allem den Willen Gottes suchen und so gemäß unserem Glauben und unserer menschlichen
Würde leben. Diesen Gottesdienst können wir aber nur in Gemeinschaft mit Christus,
in Ihm und mit Ihm, vollziehen. Und in diese Gemeinschaft des Leibes Christi sind
alle Menschen gerufen, damit die Welt ein Spiegel der göttlichen Liebe werde.“
Das
waren die Überlegungen, die der Papst an diesem Mittwoch auch den Pilgern aus dem
deutschsprachigen Raum mit auf den Weg gab.
„Euch sowie allen, die über Rundfunk
und Fernsehen mit uns verbunden sind, wünsche ich ein gesegnetes Neues Jahr. In Gemeinschaft
mit Christus wird unser Weg auch inmitten der unvermeidbaren Schwierigkeiten voll
Freude und Zuversicht sein. Der Herr lasse sein Angesicht über euch leuchten und schenke
euch seinen Frieden!“