2009-01-06 09:12:58

Orthodoxe Weihnachten


RealAudioMP3 Die Ostkirchen, die dem julianischen Kalender folgen, feiern an diesem Mittwoch ihr Weihnachtsfest. Dazu gehört etwa die russisch-orthodoxe Kirche; zum ersten Mal seit Jahrzehnten erlebt sie die Weihnachtsfeierlichkeiten von Moskau führerlos. Patriarch Alexij II. ist tot, ein Nachfolger noch nicht gewählt. Papst Benedikt hat den orthodoxen Christen in aller Welt beim Angelus an diesem Dienstag ein frohes Fest gewünscht. Wie feiern die Orthodoxen Weihnachten? Das fragten wir den orthodoxen Priester Vladimir Zelinskij.

„Es gibt da keinen Unterschied zur katholischen Tradition in dem Sinn, dass Weihnachten auch für uns die Menschwerdung des Wortes ist. In der orthodoxen Tradition gibt es eine ganz spezielle Verehrung für dieses Mysterium; gleichzeitig wird das Weihnachtsfest in unserer Tradition sehr eng zurückgebunden an das Kreuz. Darum gibt es auf den Weihnachtsikonen in der Regel immer auch eine kleine Kreuzesdarstellung. Ikonen spielen in der orthodoxen Welt immer in der Liturgie eine große Bedeutung. Dem muss man aber hinzufügen, dass der Brauch der Weihnachtskrippen jetzt auch immer mehr in der orthodoxen Welt Einzug hält.“

Dem orthodoxen Weihnachtsfest geht jedes Jahr eine Fastenzeit voraus. Zu ihr sagt Zelinskij:

„Das ist eine Tradition, die der Osten und der Westen gemeinsam haben – auch wenn der Westen diese Tradition, welche auf apostolische Zeit zurückgeht, etwas vergisst. Wir Orthodoxe haben das Jahr über vier Fastenzeiten: vor Weihnachten sind es fünf Wochen. Es gibt Fastenzeiten vor Ostern (das ist die Große Fastenzeit), vor dem Heimgang Mariens im August und vor dem Fest Peter und Paul.“

(rv 06.01.2009 sk)








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