Im von israelischen
Soldaten besetzten Gazastreifen wird die Lage der Zivilbevölkerung immer schwieriger.
Nahrungsmittel werden knapp, und für Verletzte wird es schwierig, Krankenstationen
zu erreichen. Sergio Cecchini von „Ärzte ohne Grenzen“ sagt uns im Interview:
„Die
Lage ist vor allem deshalb dramatisch, weil der Gazastreifen vom israelischen Militär
in mehrere Teile geteilt worden ist. Das macht es fast unmöglich und lebensgefährlich,
sich derzeit im Gazastreifen zu bewegen. Für Verletzte oder ältere Menschen wird es
dadurch sehr schwer, an medizinische Versorgung zu kommen oder an Stellen, wo wichtige
Bedarfsgüter ausgegeben werden, etwa Trinkwasser. Besonders bedroht sind die schwächsten
Teile der Bevölkerung; neben den Älteren und Kranken sind das vor allem Kinder. Vergessen
wir nicht, dass Gaza ja schon seit 2006 unter einem Embargo leidet, das seine Strukturen
weitgehend zerstört hat. Wir können zum Glück im Gazastreifen arbeiten, aber es ist
sehr schwer, humanitäre Hilfe oder gar Personal von draußen kommen zu lassen. Seit
Tagen versuchen wir, ein anderes Chirurgen-Team nach Gaza zu holen, aber wir bekommen
einfach nicht die nötige Erlaubnis. Der Zugang für humanitäre Helfer ist ausgesprochen
langsam, bürokratisch und schwierig.“