Angelus: „Verschließt euch Gott nicht“ – Neuer Friedensappell für Gaza
Beim Angelusgebet
auf dem Petersplatz hat Papst Benedikt an diesem Dienstag die Menschen dazu aufgerufen,
sich Gottes Kommen nicht zu verschließen. Die feindselige Haltung des Königs Herodes
im Evangelium von den Sterndeutern stehe für die „Feindschaft, Zweideutigkeit oder
Oberflächlichkeit“, die dem Geheimnis Gottes auch heute oft entgegengebracht werde.
„In diesem Sinn“, so Benedikt nachdenklich, „sind wir alle Jerusalem!“
Eindringlich
rief der Papst erneut zum Frieden im Heiligen Land auf.
„Ich verfolge weiter
mit lebhafter Bewegung die Nachrichten über die gewaltsamen Zusammenstöße im Gazastreifen.
Ich wiederhole: Hass und Dialogverweigerung führen nur zu Krieg. Ich will alle Initiativen
und Anstrengungen von Menschen unterstützen, die den Frieden wollen und die sich bemühen,
Israelis und Palästinenser zu Verhandlungen zu bewegen. Gott unterstütze den Einsatz
dieser mutigen Friedensarbeiter!“
Ephiphanie – so fuhr der Papst fort –
sei in vielen Ländern auch ein Fest für die Kinder. Er denke darum heute vor allem
an Kinder, die im Ostteil des Kongo von bewaffneten Banden entführt worden seien.
Überfälle von marodierenden Rebellen hätten im Kongo zu vielen Todesopfern geführt.
Benedikt rief „die Urheber dieser unmenschlichen Brutalität“ dazu auf, die geraubten
Kinder wieder zu ihren Familien zurückzuschicken. Er sei den Christen vor Ort nahe,
so der Papst, der in drei Monaten Afrika besuchen will. 2009 jähre sich zum 20. Mal
die UNO-Konvention über die Rechte von Kindern; die internationale Gemeinschaft müsse
ihr Engagement für den Schutz von Kindern in aller Welt erneuern.
Auf Deutsch
sagte der Papst: „Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger aus den Ländern
deutscher Sprache. Im Kind von Bethlehem leuchten der ganzen Welt Gottes Wahrheit
und Herrlichkeit auf. Jesus Christus ist der Retter und Erlöser aller Menschen und
Völker. Auf Ihn weisen der Stern von Bethlehem und die gesamte Schöpfung hin; Ihn
offenbart das Wort Gottes der Heiligen Schrift. Auch wir wollen durch das Zeugnis
unseres Lebens dazu beitragen, das suchende Menschen den Weg zu Gott finden, der die
Liebe ist und das Heil schenkt. – Euch allen wünsche ich einen gesegneten Festtag!“ (rv
06.01.2009 sk)