Vatikan: Martino kritisiert Waffenlieferungen an Entwicklungsländer
Der vatikanische Friedensminister
hat die Scheinheiligkeit reicher Länder kritisiert. Hinter jedem Krieg stehe der Durst
nach Geld und Macht, sagte Kardinal Renato Raffaele Martino gegenüber Radio Vatikan.
Der Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden beklagte eine Machtwirtschaft,
die sich hinter scheinbarer Solidarität versteckte: „Kapital darf nicht nur
dazu dienen, sich zu bereichern, sondern muss auch einen sozialen Wert haben. Nehmen
wir die Waffenindustrie: Die Länder, die sich bereit erklären, Entwicklungsländern
zu helfen, sind die ersten, die dann Waffen an sie verkaufen, weil in den Entwicklungsländern
keine Waffen produziert werden. Doch man darf nicht nur in Form von Almosen helfen,
man muss zusammen arbeiten, damit die Entwicklungsländer wirklich eine Möglichkeit
haben, sich aus eigener Kraft heraus zu entwickeln und ihre Zukunft selbst zu gestalten.“ (rv
04.01.2009 bp)