Vatikan: Anti-Baby-Pille Mitschuld an Sterilität bei Männern
Von der Anti-Baby-Pille gehen nach Ansicht des „Osservatore Romano“ verheerende ökologische
Wirkungen aus. Die „Tonnen von Hormonen“, die über Ausscheidungen in die Umwelt gelangten,
seien auch maßgeblich für die zunehmende Sterilität bei Männern in westlichen Staaten
verantwortlich, heißt es in einem Artikel in der Sonntagsausgabe der Vatikanzeitung.
Dafür gebe es eine ausreichende Datenbasis. Östrogenhaltige Kombinationspräparate
könnten zudem laut internationalen Studien Krebs erregen, erklärte der Verfasser des
Artikels, Pedro Jose Maria Simon Castellvi. Der Präsident des Internationalen Verbands
der katholischen Medizinervereinigungen kritisierte, in vielen Fällen verhindere die
Verhütungspille die Einnistung einer befruchteten Eizelle und habe damit eine abtreibende
Wirkung. Simon stützt sich in seinem Beitrag auf ein umfangreiches Papier des Schweizer
Mediziners Rudolf Ehmann. Der aus Augsburg stammende Gynäkologe, der auch Mitglied
der Bioethik-Kommission der Schweizer Bischöfe ist, hatte medizinische und gesellschaftliche
Folgen der Empfängnisverhütung 40 Jahre nach der Papst-Enzyklika „Humanae vitae“ untersucht.
Das von Paul VI. 1968 veröffentlichte Lehrschreiben lehnt eine künstliche Empfängnisverhütung
ab und erlaubt katholischen Ehepaaren ausschließlich natürliche Methoden. (or/kna
04.01.2009 bp)