D.R.Kongo: Kirchenvertreter appellieren an Regierung
Kirchenvertreter fordern die Regierung zum Einschreiten gegen die Massaker der ugandischen
Widerstandsarmee des Herrn auf. Die Rebellenorganisation LRA tötete in der Weihnachtswoche
nach Schätzungen der Caritas bei Raubzügen durch Dörfer im Norden des Kongo mehr als
400 Menschen. „Angesichts dieses menschlichen Dramas richten wir einen Schrei der
Verzweiflung an die Regierung und rufen nach dieser Katastrophe angemessener Soforthilfe“,
erklärte der Bischof der betroffenen Diözese Isiro-Niangara, Julien Andavo Mbia. -
Die LRA wird von Truppen aus Uganda, Sudan und dem Kongo verfolgt. Nach Angaben der
kongolesischen Regierung bereitet sie sich auf ein Eindringen in die Zentralafrikanische
Republik vor. Die Regierung der Zentralafrikanischen Republik habe deshalb Truppen
an die Grenze geschickt, sagte Kongos Informationsminister Lambert Mende am Samstag.
Vertreter der UNO, des Kongo und Ugandas vermuten, dass sich die LRA in kleinere Gruppen
aufgespaltet habe. Nur einige von ihnen seien auf dem Weg in die Zentralafrikanische
Republik. Die Zahl der LRA-Kämpfer wird auf 800 bis 1000 geschätzt. Die Rebellen führen
seit Jahrzehnten einen Guerillakrieg in den Ländern Zentralafrikas. Ihm fielen zehntausende
Menschen zum Opfer. Mehr als zwei Millionen Menschen flüchteten vor den Angriffen
der Gruppe. Die Mitte Dezember begonnene Offensive der Regierungstruppen konnte LRA-Anführer
Joseph Kony bisher nicht aufspüren. Er wird vom Internationalen Strafgerichtshof in
Den Haag wegen Vergewaltigung, Mord und Entführung gesucht wird. Ein LRA-Sprecher
erklärte, Kony habe die Bombenangriffe auf die Rebellenlager überlebt. (apic/rv/reuters
04.01.2009 bp)