2009-01-03 11:30:54

Vatikan: „Kirche hat von Galilei gelernt“


RealAudioMP3 2009 ist das internationale Jahr der Astronomie. Damit erinnert die UNO an die ersten Entdeckungen von Galileo Galilei vor genau vierhundert Jahren. Der Vatikan will das zum Anlaß nehmen, um das Band zwischen Kirche und Wissenschaft wieder etwas fester zu knüpfen – sagt der Leiter der vatikanischen Sternwarte, Jesuitenpater José Gabriel Funes.

„Für die Kirche ist das aus meiner Sicht eine gute Gelegenheit, um besser zu kommunizieren, was sie schon alles für die Wissenschaft tut, auch für die Astronomie. Und sie kann auch mehr pastoral-religiöse Akzente einbringen, etwa, dass das Betrachten der Schönheit des Universums uns auch besser die Schönheit des Schöpfers verstehen lehrt.“

Die Astronomie könne „dazu beitragen, dass jemand zum Glauben findet“, glaubt Benedikts Sternengucker. Was man heute vom Universum wisse, lasse den Menschen sehr gefährdet erscheinen und „angewiesen auf den Schöpfer“. Die Kirche habe aus dem Fall Galileo gelernt, so der vatikanische Chef-Astronom.

„Wie Johannes Paul II. in seiner berühmten Rede von 1998 sagte, gab es im Fall Galileo zwei Konflikte. Der erste betraf die Art und Weise, wie man die Bibel liest: Man kann sie gewiß nicht immer wörtlich nehmen. In diesem Sinn hat Galileo uns geholfen, das besser zu verstehen. Auf der anderen Seite stand ein seelsorglicher Konflikt – auch das kann der Kirche helfen, wann immer eine neue wissenschaftliche Idee oder eine kulturelle Herausforderung aufkommen, auf die wir nicht vorbereitet sind. Wie Johannes Paul gesagt hat: Ein Seelsorger muß aufmerksam und vorsichtig sein, andererseits aber auch mutig, damit er auf die neuen Herausforderungen die richtige Antwort findet.“

Der später von der römischen Inquisition vorgelandene Naturwissenschaftler Galileo begann vor genau 400 Jahren in Pisa seine bahnbrechenden Forschungen mit dem neuentwickelten Fernrohr.

(rv 03.01.2008 sk)







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