2009-01-02 14:16:24

Nahost: Keine Waffenruhe in Sicht; Ban erneuert Appell


RealAudioMP3 Israels Luftwaffe hat am späten Donnerstagabend eine Moschee im Gazastreifen bombardiert. Augenzeugen zufolge wurde die Moschee der Märtyrer in Dschabalja völlig zerstört. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, das Gotteshaus sei von den Islamisten der Hamas als Befehlsstand und Treffpunkt genutzt worden. Eine große Zahl von Folgeexplosionen deutete darauf hin, dass in dem Gebäude Raketen und andere Waffen gelagert gewesen seien. In der Moschee hatte unter anderem der hochrangige Hamas- Politiker Nisar Rajan gepredigt. Der Befürworter von Selbstmordanschlägen gegen Israel war kurz zuvor bei einem Luftangriff auf sein Haus getötet worden. Mit ihm starben nach Angaben palästinensischer Ärzte zwei seiner vier Ehefrauen und sieben seiner Kinder.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat wiederholt gefordert, die Spirale der Gewalt zu beenden. Vor dem Weltsicherheitsrat sagte Ban:
„Lassen Sie es mich deutlich sagen: Ich verurteile eindeutig und auf die schärfste Art und Weise die anhaltenden Attacken durch die Hamas und andere palästinensische Militärs. Aber ich verurteile auch den exzessiven Gewalteinsatz durch Israel. Alle Parteien müssen internationales Recht einhalten. Leidtragende dieser Eskalation ist die Zivilbevölkerung, und es braucht ein rasches und entschiedenes Eingreifen der internationalen Gemeinschaft, um diesem Leiden ein Ende zu setzen.“
Die Hamas rief unterdessen zu Massenprotesten nach dem traditionellen Freitagsgebet auf. Alle Palästinenser sollten an einem „Tag des Zorns“ gegen die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen und die israelische Besatzung demonstrieren, heißt es in einer Erklärung der Organisation vom diesem Freitag. Zuvor hatte die Hamas-Führung bereits ihren militärischen Flügel dazu aufgefordert, die Tötung des ranghohen Hamas-Führers Nisar Rian zu vergelten. Israelische Ziele sollten überall angegriffen werden.
Der Weltsicherheitsrat hatte bereits am vergangenen Sonntag sowohl Israel als auch die Palästinenser in einer Erklärung zum Gewaltverzicht aufgerufen. Beide Seiten lehnten eine bedingungslose Waffenruhe ab. Ban Ki-moon:
„Ich bin zutiefst in Sorge, dass der Appell des Weltsicherheitsrats zu einem Waffenstillstand unerhört geblieben ist. Noch einmal erneuere ich den Ruf der Welt nach einer sofortigen Feuerpause, die von allen Beteiligten respektiert wird. Das muss möglich sein. Die Kriegsparteien müssen von der Front abrücken. Diese Gewalt muss ein Ende haben.“
In einer Dringlichkeitssitzung in der Neujahrsnacht konnte sich der Sicherheitsrat zunächst nicht auf eine Resolution zum Konflikt im Gazastreifen einigen. Eine Abstimmung wird frühestens Montag erwartet.
(rv/radio.un/ap 02.01.2009 bp)










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