2008-12-30 16:49:16

Kongo: Caritas zu LRA, „Schlimmer geht es nicht“


RealAudioMP3 Die Zahl der Todesopfer in einigen Dörfern im Norden der Demokratischen Republik Kongo könnte weit größer sein als bisher angenommen. Das berichtet jetzt Caritas Internationalis. Nach ugandischen Angaben hatten die Rebellen der ugandischen „Lord's Resistance Army“ (LRA) im Nordosten 45 Gottesdienstbesucher mit Macheten niedergemetzelt. Insgesamt war nach Attacken der Rebellen in den Weihnachtstagen bisher von 200 Todesopfern die Rede. Patrick Nicholson, Sprecher von Caritas Internationalis, sagt gegenüber Radio Vatikan:

„Am Weihnachtstag und in den Tagen darauf haben die Männer der LRA in einer Gewaltwelle bei einem Weihnachtskonzert, bei Gottesdiensten, in katholischen Kirchen... mehr als 400 Menschen auf ganz grausame Weise getötet.“

Die LRA ist seit Jahren im Grenzgebiet der Demokratischen Republik Kongo und Ugandas aktiv. Die Armeen Ugandas, des Kongos und des Sudans hatten Anfang Dezember eine gemeinsame Militäraktion gegen die LRA gestartet. Die aktuellen Anschläge könnten eine Vergeltungstat sein, meint der Caritassprecher.

„Das ist eine kleine Gruppe Menschen, geführt von Joseph Kony. Sie verschanzen sich in den Urwäldern und verüben extrem rohe und blutige Anschläge. Die Bilder aus dem Kongo zeigen, dass es kaum schlimmer geht. Leichname in Kirchen, abgehackte Köpfe…“
 
Rund 6.500 Menschen haben inzwischen entlang der sudanesischen Grenze Zuflucht in Einrichtungen der katholischen Kirche gesucht. - Rebellenführer Kony wird per Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gesucht. Eines der Verbrechen, das ihm die Den Haager Untersuchungsrichter zur Last legen, ist die Rekrutierung von Kindersoldaten, die teils keine zehn Jahre alt sind.
„Die LRA-Männer verteilen Drogen, lassen Kinder sogar ihre eigenen Familienmitglieder umbringen, verüben Gewaltverbrechen an Kindern. Das ist wirklich eine ganz tragische Geschichte.“

(rv 30.12.2008 bp)







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