2008-12-29 14:57:20

Nahost: Nuntius, „Nervosität auch in Jerusalem“


RealAudioMP3 Mit ungläubigem Schrecken verfolgt der Vatikan die Nachrichten von den israelischen Luftangriffen im Gaza-Streifen: Sie gingen auch am dritten Tag massiv weiter, und in dem abgeriegelten palästinensischen Küstenstreifen kippt die humanitäre Lage immer mehr ins Dramatische. Wie Papst Benedikt am Sonntag ruft an diesem Montag auch der Nuntius des Vatikans in Israel zu einer „Unterbrechung dieser Gewalt“ und zur „Rückkehr an den Verhandlungstisch“ auf. Im Gespräch mit uns meinte Erzbischof Antonio Franco:

„Diese Eskalation der Gewalt stellt alles wieder in Frage, was man bei den Verhandlungen an Fortschritten womöglich erreichen könnte. Natürlich ist der Fall von Gaza speziell, weil es da auch eine Spaltung der Palästinenser gibt: Die Hamas steht auch mit den anderen Palästinensern im Konflikt. Auch hier in Jerusalem ist eine gewisse Nervosität zu spüren – der arabische Teil der Bevölkerung reagiert sehr emotional auf die Zahl der Toten, die jeden Tag weiter steigt.“

Die internationale Gemeinschaft trage in dieser verfahrenen Lage eine besondere Verantwortung, glaubt Erzbischof Franco:

„Man müsste bald einmal die Möglichkeit haben, den zivilen Opfern Hilfe zu leisten. Ich glaube, die internationale Gemeinschaft hätte mehr Möglichkeiten, um eine direkte Aktion zu erreichen und den Opfern dieser Angriffe beizustehen. Rezepte oder Lösungen für den Frieden sehe ich im Moment nicht – zunächst bräuchte man eine Unterbrechung dieser Gewalt und eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Aber das geht natürlich nicht ohne den guten Willen aller Seiten.“

(rv 29.12.2008 sk)







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