Die Geburtsstadt Jesu
hat an Weihnachten einen neuen Besucherrekord erreicht: Mehr als eine Million Pilger
und Besucher zählten die Tourismus-Verantwortlichen in Bethlehem. Das Heilige Land
kann sich insgesamt in diesem Jahr über Rekordzahlen bei Touristen und Pilgern freuen.
Allein Israel rechnet mit drei Millionen Besuchern, davon zwei Millionen Christen,
teilte eine Sprecherin des Tourismusministeriums mit. Der christliche Bürgermeister
von Bethlehem, Victor Batarseh, sagte, während der blutigsten Jahre der Intifada sei
der Tourismus fast verschwunden. Seit 2007 hätten sich die Zahlen aber deutlich erholt. Der
palästinensische Verkäufer Nabeel Chakemon bestätigt, dass es für die Menschen in
Bethlehem ein gutes Jahr war:
„Schon vor Weihnachten 2008 konnte sich das
Heilige Land in diesem Jahr über Rekordzahlen einreisender Touristen und Pilger freuen.
Besonders positiv ist, dass die Pilger auch wieder in Bethlehem übernachteten.“
Als
Hauptgrund für diese positive Entwicklung sieht Bürgermeister Batarseh die Arbeit
der Kirchen.
„Alle Kirchen weltweit haben sich darum bemüht, Bethlehem
als eine sichere Stadt zu präsentieren. Sie haben ihren Gläubigen deutlich gemacht,
dass sie den Christen im Heiligen Land helfen, indem sie hierher pilgern.“
Batarseh
rechnet bis Jahresende mit insgesamt 1,2 Millionen Touristen und Pilgern in Bethlehem.
„Bisher besuchten die Pilgergruppen nur die Geburtskirche und fuhren sofort
zurück. Sie verbrachten somit nur wenige Stunden in Bethlehem“, sagte der Bürgermeister.
In diesem Jahr seien die Hotels hingegen voll ausgelastet. Es wären größere Hotelkapazitäten
notwendig, um alle Besucher in Bethlehem unterbringen zu können, verriet der Bürgermeister
weiter.
Die traditionellen Weihnachtsfeierlichkeiten in der Stadt Bethlehem
wurden in diesem Jahr erstmals von dem neuen lateinischen Patriarch Jerusalems, Erzbischof
Fouad Twal, geleitet. Die umfangreichen Weihnachtsfeierlichkeiten in der Geburtsstadt
begannen am Mittwochmittag mit einer christlichen Prozession von Jerusalem nach Bethlehem.
Am Nachmittag wurden dann Feierlichkeiten auf dem Krippenplatz vor der Geburtskirche
durchgeführt. Abends zelebrierte Twal im Gotteshaus die alljährliche Mitternachtsmesse.