2008-12-26 11:27:58

Irak: Christen feiern erstmals Weihnachten


RealAudioMP3 Die Christen im Irak haben Weihnachten erstmals als offiziellen Feiertag begehen können. Der Patriarch der chaldäischen Kirche, Kardinal Emmanuel III. Delly, würdigte diese Geste der Regierung als einen Beitrag zum Abbau der Spannungen zwischen schiitischen Muslimen und Christen. An der Weihnachtsmesse in einer kleinen Klosterkapelle in Bagdad nahm auch der schiitische Geistliche Ammar al Hakim teil.

„Wir sind gekommen, um unseren christlichen Brüdern eine Botschaft der Liebe, des Respekts und der Dankbarkeit zu bringen“, sagte al Hakim in einem Interview des Fernsehsenders Al Furat. „Wir werden unser Bestes tun, um Gleichheit zwischen den Menschen und ein gutes Leben für alle zu erreichen, was auch immer ihr religiöser und ethnischer Hintergrund ist.“

Kardinal Delly dankte indes der Regierung für den neuen staatlichen Feiertag und warb für Vertrauen zwischen den Religionen. Auch in der kurdischen Stadt Sulaimanija nahmen christliche Bewohner am Heiligabend an einer Messe teil.

In der Mar-Joseph-Kirche sagte der Priester Dinha Toma in seiner Predigt: „Der Irak blutet, und wir müssen mit vereinten Händen die Wunden heilen.“

Aus mehreren irakischen Städten wurden unterdessen erneut Anschläge gemeldet. Bei der Explosion einer Autobombe in Bagdad kamen an Weihnachten vier Menschen ums Leben, 25 wurden verletzt. Nach Polizeiangaben detonierte die Bombe im schiitischen Viertel Schula vor einem Restaurant, das vor allem von Polizisten und Bauarbeitern besucht wird. Bei einem Häftlingsaufstand in Ramadi wurden an diesem Freitag sechs Beamte und sieben Häftlinge getötet. Vier Gefangenen gelang nach Angaben der Polizei die Flucht. Bei den Häftlingen handele es sich um mutmaßliche Angehörige der Terrororganisation Al-Kaida im Irak.

(ap 26.12.2008 mg)








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