2008-12-26 12:04:08

Großbritannien/Iran: Umstrittene Weihnachtsbotschaft


RealAudioMP3 Der britische Sender „Channel 4“ hat an Weihnachten eine Rede des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad ausgestrahlt – als Alternative zur traditionellen Weihnachtsansprache von Königin Elizabeth II. Was der Sender als „alternative Weltanschauung“ präsentierte, halten andere für beleidigend und skandalös.

In der Ansprache hat der iranische Präsident den Christen ein friedliches neues Jahr gewünscht und den Regierungen eine größere Besinnung auf religiöse Werte empfohlen. Neben einem Blumenstrauß sitzend sprach Ahmadinejad von „Frieden“, „Liebe“ und „Bruderschaft“. Der allgemeine Wille der Nationen sei es, zu „menschlichen Werten“ zurückzufinden.

Dass ausgerechnet ein Hardliner wie Ahmadinejad, der wegen seiner Israel-Feindschaft auf der ganzen Welt in der Kritik steht, eine Grußbotschaft zur besten Sendezeit in einem der bekanntesten Fernsehsender des Landes vermitteln durfte, nannten Menschenrechtler, Israelis und viele britische Politiker geschmacklos. Einem Mann, der gegen Juden hetze und die Menschenrechte missachte, werde damit auch eine gewisse Legitimierung gegeben.

Die britische Regierung sprach von einer Beleidigung, die sowohl im Königreich als auch im Ausland für Irritationen sorge. Israelische Vertreter fanden schärfere Worte. „Es ist pervers, dass diesem Despoten erlaubt wird, über Jesu Ansichten zu spekulieren, während seine Regierung Christen an den Galgen führt“, sagte der israelische Botschafter in London, Ron Prosor. Auf der Suche nach Zuschauerquoten und dem „Schockfaktor“ habe „Channel 4“ jede Ethik verloren.

(bbc/apa 26.12.2008 mg)








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