Papst verurteilt zu Weihnachten Hass und Terrorismus
Papst Benedikt XVI.
hat in seiner traditionellen Weihnachtsbotschaft zu Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität
in der Welt aufgerufen. Vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz verurteilte
er am Donnerstag Hass, Ausbeutung, Terrorismus und jede Verletzung der Menschenwürde.
Besorgt äußerte er sich über die Krisenherde in Afrika sowie über die Lage
im Nahen Osten, die sich erneut zu verfinstern scheine. Gerechte und dauerhafte Lösungen
ließen sich nicht durch eine „niederträchtige Logik der Konfrontation und der Gewalt“
erreichen.
„Das Licht von Weihnachten befruchte die Bemühungen all jener,
die dem Weg des Dialogs und der Verhandlungen den Vorzug geben, um die Spannungen
innerhalb der einzelnen Länder zu überwinden und gerechte und dauerhafte Lösungen
für die Konflikte zu finden, die die jeweilige Region bedrücken.“
Ausdrücklich
nannte der Pontifex Simbabwe, die Demokratische Republik Kongo mit der geplagten Region
Kivu, Darfur im Sudan sowie Somalia. Wenn jeder nur an seine eigenen Interessen denke,
könne die Welt nur zugrunde gehen, so der Papst.
„Wo die Würde und die Rechte
des Menschen mit Füßen getreten werden; wo der persönliche Egoismus oder die Interessen
von Gruppen sich über das Gemeinwohl hinwegsetzen; wo man Gefahr läuft, sich an den
brudermörderischen Hass und an die Ausbeutung des Menschen durch andere Menschen zu
gewöhnen; wo interne Konflikte gesellschaftliche und ethnische Gruppen entzweien und
das Zusammenleben verletzen; wo weiterhin der Terrorismus zuschlägt; wo man besorgt
in eine Zukunft blickt, die immer unsicherer wird, auch in den wohlhabenden Ländern:
überall dort leuchte das Licht der Weihnacht und ermutige alle, sich in einer wahrhaft
solidarischen Gesinnung einzubringen.“
Eindringlich unterstrich der Papst
die Universalität der christlichen Heilsbotschaft. „Brüder und Schwestern,
die ihr mir heute zuhört, die Verkündigung der Hoffnung, die den Kern der Weihnachtsbotschaft
darstellt, ist für alle Menschen bestimmt. Jesus ist für alle Menschen geboren, und
wie Maria ihn in Bethlehem den Hirten dargeboten hat, so zeigt ihn die Kirche heute
der ganzen Menschheit, damit jeder Mensch in jeder Situation die Kraft der heilbringenden
Gnade Gottes erfahren kann, die allein Böses in Gutes zu verwandeln vermag, die allein
das Herz des Menschen verändern und zu einer „Oase“ des Friedens machen kann.“ Er
bat in seiner Weihnachtsbotschaft um Frieden für jene Völker, die weiterhin „in der
Finsternis und im Schatten des Todes“ wohnten. Nach seiner Festtagsbotschaft wünschte
das Kirchenoberhaupt frohe Weihnachten in 64 Sprachen; in diesem Jahr erstmals auf
isländisch. Auf Deutsch sagte er:
„Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers
der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade; sein Friede
möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!“
Anschließend
spendete der Papst den traditionellen Segen „Urbi et orbi“, der Stadt und dem Erdkreis.
Die Weihnachtsfeierlichkeiten mit dem Papst aus dem Vatikan wurden in diesem Jahr
von mehr als 90 Fernsehanstalten in über 60 Länder übertragen.