2008-12-23 11:52:50

D: Christentum ist die weltweit meistverfolgte Religion


RealAudioMP3 Von einem friedvollen Weihnachtsfest können viele Christen nur träumen. In zahlreichen Ländern dieser Welt müssen sie Diskriminierungen erdulden, um ihren Besitz oder oft sogar um ihr Leben fürchten. Nach einem aktuellen Bericht des katholischen Hilfswerkes „Kirche in Not“ sind rund 80 Prozent aller Menschen, die wegen ihrer Religion verfolgt werden, Christen. Das heißt: 200 Millionen der 2,2 Milliarden Christen werden unterdrückt. Damit sind Christen die meistverfolgte Religionsgemeinschaft der Welt.
Die beiden großen Kirchen Deutschlands rufen die Gläubigen auf, den verfolgten Christen beizustehen. „Solidarität unter Christen ist für uns etwas Verpflichtendes“, sagt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, fordert großzügige Aufnahmeregelungen für Flüchtlinge aus dem Irak. Beide Bischöfe begrüßten die Entscheidung der EU-Innenminister zur Aufnahme von 10.000 irakischen Flüchtlingen – vornehmlich Christen. „Die Christen im Westen glauben nicht mehr an die Hölle“, sagte Weihbischof Schlemon Warduni aus Bagdad in einer Mittelung von „Kirche in Not“: „Sie sollten einmal hierher kommen - dann würden sie ihre Meinung schnell ändern“, so Warduni weiter. Für internationales Aufsehen sorgte im Februar der Fall des Erzbischofs von Mossul, Paulos Faraj Rahho. Er wurde nach einer Andacht verschleppt, sein Fahrer und zwei Begleiter auf der Stelle erschossen. Rahho war Oberhaupt der chaldäischen Katholiken, der größten Gemeinschaft innerhalb der christlichen Minderheit im Irak. Doch nicht nur im Irak werden Christen verfolgt. Die Menschenrechtsorganisation „Open Doors“ hat einen „Weltverfolgungsindex“ erstellt: Ganz oben rangiert das kommunistische Nordkorea. Unter den ersten zehn befinden sich mehrere islamische Länder: Saudi-Arabien, Iran, Jemen, Afghanistan. Auch die Lage der Christen in China ist bedenklich: Das Land rückte heuer vom zwölften auf den zehnten Rang der Verfolgungsliste auf. EU-Aspirant Türkei ist ebenfalls als Unterdrückerland gelistet, wenn auch weiter hinten in der Rubrik „einige Einschränkungen“. Insgesamt hat „Kirche in Not“ für das zurückliegende Jahr zwei gegenläufige Tendenzen ausgemacht: In vielen ehemals kommunistischen Ländern hat sich nach Jahrzehnten der Intoleranz und harten Unterdrückung die Lage der Christen zuletzt verbessert. Gleichzeitig zeigt sich in einigen islamischen Ländern eine zunehmende Welle des Extremismus, sodass dort oft das Überleben der Kirche auf dem Spiel steht.
(merkur online/ap/pm 23.12.2008 mg)







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