„Zu Weihnachten
wurde Jesus Christus geboren.“ Die katholische Kirche in Österreich, hier vertreten
durch den Wiener Kardinal Christoph Schönborn, und ein Medienkonzern machen Werbung
für Weihnachten. Auf rund 2.300 Großplakaten und 600 so genannten „City Lights“
soll in einfachen Worten die Frage beantwortet werden, warum wir überhaupt Weihnachten
feiern. Schönborn: „Man würde voraussetzen, dass das in einem Land wie Österreich
bekannt ist. Viele wissen aber nicht mehr, warum Weihnachten gefeiert wird.“ Die
Plakate, die auch in den circa 3.000 österreichischen Pfarren zu sehen sein werden,
enthalten die eigentlich simple Antwort, die aber im Trubel übertriebener Geschäftigkeit
rund um das Weihnachtsfest in Vergessenheit zu geraten droht: „Zu Weihnachten wurde
Jesus Christus geboren. Ein Fest der Freude für die Menschen“. Die Plakataktion
soll in der Weihnachtszeit zum Innehalten anregen. In der klaren Botschaft wird der
christliche Kern des Weihnachtsfestes benannt, der die Grundlage für das auch in Österreich
beliebteste Fest ist. Schönborn: „Ich bin für diese Initiative sehr dankbar.
Ich halte sie für ein klassisches Beispiel von dem, was man früher traditionell das
Laienapostolat genannt hat; d.h. dass nicht der Klerus, nicht der Bischof und die
Pfarrer, sondern engagierte Christen in der Öffentlichkeit sagen, was ihr Glaube ist
und bringen das auch professionell sozusagen über die Rampe. Ich war zunächst überrascht
über die Reduktion. Fragte mich: Muss man da nicht mehr sagen? Und je mehr ich darüber
nachgedacht habe, desto klarer ist mir geworden: Das ist es, genau reduziert auf das
Wesentliche! Zu Weihnachten wurde Jesus Christus geboren. Ein Fest der Freude für
die Menschen.“ Nur acht Prozent der Österreicher verbinden laut Umfragen mit
Weihnachten etwas Religiöses. Schönborn: „Ich erhoffe mir zunächst ein Hinschauen,
das erhofft man sich ja immer bei Plakaten. Zweitens erhoffe ich mir Innehalten, Staunen,
sozusagen ein Ahaerlebnis, und das dritte: die Reaktion ,Stimmt eigentlich’. Wenn
diese drei Dinge passieren, wäre das Ziel wohl getroffen.“
Die Aktion pro
christliches Weihnachten in Österreich kostet die Kirche keinen Pfennig, Werbe- und
Medienagenturen produzierten kostenlos, die Idee kommt von einem Werbefachmann.