Als „sehr lebendig“ hat der Apostolische Nuntius, Erzbischof Edmond Farhat, das Christentum
in Österreich bezeichnet. In einem Interview mit „Radio Stephansdom“ zog Farhat eine
sehr positive Bilanz über seine dreijährige Amtszeit im Land. Trotz aller Probleme,
die die Säkularisierung und die Globalisierung mit sich bringen, seien die christlichen
Wurzeln in Österreich deutlich vorhanden „und sie werden wieder Frucht bringen“, sagte
der Nuntius. Notwendig sei aber - für Österreich wie für ganz Europa - eine neue Mission.
Die Fundamente des Glaubens müssten den Menschen wieder näher gebracht werden. Auf
den Islam angesprochen, betonte der aus dem Libanon stammende Nuntius den Respekt
vor den Muslimen. Problematisch sei aber, dass im Islam Glaube und Spiritualität nicht
getrennt von Politik zu sehen ist. Die westliche Art der Trennung von Kirche und Staat
sei für Muslime so nicht vertretbar, bedauerte Farhat. - Farhat hat nach der Vollendung
des 75. Lebensjahrs um Versetzung in den Ruhestand gebeten. (kap 19.12.2008 bp)