Die katholische Kirche
hat erneut jede Form der Diskriminierung Homosexueller verurteilt. Gleichzeitig übte
der Vatikan Kritik an der am Donnerstag bei der UNO-Vollversammlung vorgelegten „Erklärung
über Menschenrechte, sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität“, die auf
eine Initiative der französischen EU-Ratspräsidentschaft zurückgeht. Sie ginge über
das Ziel des Schutzes vor Diskriminierung hinaus und schaffe rechtliche Unsicherheit,
heißt es in einer Stellungnahme des Vatikans von diesem Freitag.
„Die Begriffe
,sexuelle Orientierung’ und ,geschlechtliche Identität’ finden in der internationalen
Gesetzgebung keine Anerkennung und keine klare und übereinstimmende Definition“, kommentiert
der Vatikan. Ihre Verwendung würde die Möglichkeiten der Staaten behindern, bestehende
Menschenrechts-Standards umzusetzen oder neue zu formulieren. Zu Recht verurteile
die Erklärung alle Formen von Gewalt gegen Homosexuelle und bekräftige die Pflicht,
sie zu schützen, so der Vatikan weiter. Im ganzen betrachtet gehe der bei der UNO-Vollversammlung
vorgelegte Text jedoch über dieses Anliegen hinaus und stelle vielmehr bestehende
Menschenrechtsnormen infrage. „Der Heilige Stuhl hält daran fest“, heißt es wörtlich,
„dass jedes Zeichen ungerechtfertigter Diskriminierung gegen Homosexuelle vermieden
werden muss, und drängt die Staaten, juristischen Maßnahmen gegen sie ein Ende zu
setzen“.