Russland erlebt eine demografische Krise, an deren Basis nicht nur wirtschaftliche,
sondern auch staatliche Probleme stehen. Das sagte der russisch-orthodoxe Bischof
Hilarion Alfejev, beim ersten katholisch-orthodoxen Forum des Rates der europäischen
Bischofskonferenzen (CCEE), das an diesem Sonntag in Trento endet. Hilarion leitet
die Vertretung des Moskauer Patriarchats bei den Europäischen Institutionen in Brüssel.
In Russland sei wie in EU-Ländern die Institution Familie bedroht.
„Ich
glaube, dass die ganze Idee der Familie als menschliche Institution von der Ideologie
des Säkularismus gefährdet ist. Da wird gesagt, die Familie als eheliche Einheit von
Mann und Frau habe heutzutage viele Alternativen, und die Erziehung von Kindern sei
nicht notwendigerweise das Resultat der Ehe. Dieser alternative Lebensstil breitet
sich immer mehr aus. Und er ist einer der Gründe, warum Europa eine schwere demografische
Krise erlebt. Den gesetzlichen Aspekt der Sache müssen wir im Auge behalten. Denn
das Gesetz definiert Standards. Wenn es heißt, homosexuelle Paare müssen vom Staat
dieselbe Unterstützung erfahren wie eine traditionelle Familie, ist das aus meiner
Sicht ein Fehler.“
Präsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen
ist Kardinal Peter Erdö. Ihm zufolge müssen die christlichen Gemeinschaften besser
zusammenarbeiten, um die christlichen Werte in der europäischen Gesellschaft zu verteidigen.
(rv 14.12.2008 gs)