Die europäischen Außenminister
sind „tief besorgt“ über die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen im afrikanischen
Krisenstaat Kongo. Das erklärten die Vertreter der EU-Staaten jetzt in Brüssel. Im
Kongo seien Massenhinrichtungen, systematische Vergewaltigungen und der Einsatz von
Kindersoldaten an der Tagesordnung. Alle Konfliktparteien seien aufgerufen, den Gräueln
ein Ende zu bereiten. Auch Caritas Goma ist über die aktuelle Lage vor allem der
Kinder in Nord-Kivu besorgt. Das sagte gegenüber Radio Vatikan der Vize-Präsident
des kirchlichen Hilfswerkes, Bruno Mitjejonegwo:
„Viele Dörfer in der Krisenregion
Nord-Kivu werden weiterhin von Kämpfergruppen in Brand gesteckt. Damit zwingen sie
die Bevölkerung, ihre Häuser zu verlassen und aus ihren Dörfern zu fliehen. Bei der
Flucht werden dann die Kinder entführt und zu Kindersoldaten trainiert.“
Die
Kinder werden von Drogen abhängig gemacht, damit die Führer der Milizgruppen sie kontrollieren
können. Es sei ein Teufelskreis, so Caritas-Mann Mitjejonegwo:
„Das beginnt
bereits damit, dass die Kinder von ihren Eltern gewaltsam getrennt werden. Dort erleben
sie, was es heißt zu töten. Wenn sie Widerstand leisten, werden sie nämlich oft dazu
gezwungen, ihre eigenen Eltern zu töten. Das hat sich so sehr herumgesprochen, dass
mittlerweile viele Familien in der Region Nord-Kivu freiwillig ihre Kinder den Kämpfergruppen
überlassen.“
Der EU-Ministerrat bekräftigte derweil seine Unterstützung
für die im Kongo stationierten UNO-Friedenstruppen. Über eine Entsendung europäischer
Soldaten in das Land konnte sich der Rat jedoch nicht einigen.