Mehrere Zehntausend
Gläubige haben an diesem Wochenende in Moskau Abschied vom verstorbenen Oberhaupt
der russisch-orthodoxen Kirche genommen. Um den in der Erlöser-Kathedrale aufgebahrten
Patriarchen Alexij II. ein letztes Mal sehen zu können, nahmen die Menschen am Sonntag
eine Wartezeit von bis zu sieben Stunden in Kauf.
Der Leichnam des Verstorbenen
war am Samstag von der Residenz bei Moskau durch die Straßen der Hauptstadt zur Kathedrale
am Kreml gefahren worden. Bis zur Beerdigung am Dienstag bleibt der Verstorbene in
der Hauptkirche des Moskauer Patriarchats im offenen Sarg aufgebahrt. Alexij II. war
am Freitag im Alter von 79 Jahren an Herzversagen gestorben.
Die geplanten
Trauerfeiern werden zu Wochenbeginn nicht nur den Straßenverkehr im Stadtzentrum der
russischen Hauptstadt beeinträchtigen, sondern auch Einfluss auf die große Politik
nehmen. So kündigte das russische Außenministerium am Sonntag an, dass das Besuchsprogramm
der argentinischen Präsidentin Cristina Kirchner in Moskau wegen des Trauerfalls teilweise
geändert werden müsse. Präsident Dmitri Medwedew hatte eigens eine für das Wochenende
geplante Italien-Reise abgesagt. Auch ordnete der Präsident an, dass am Tag der Beerdigung
die Fernseh- und Radiosender keine Unterhaltungssendungen ausstrahlen.