Armenien: 20 Jahre nach Erdbeben: Überlebende noch immer in Not
20 Jahre nach einem der schwersten Erdbeben in der Kaukasus-Region hausen im Norden
Armeniens immer noch viele Familien in provisorischen Wohncontainern. Das berichtet
die christliche Menschenrechts- und Hilfsorganisation Hoffnungszeichen. Bei der Naturkatastrophe
am 7. Dezember 1988 waren 25.000 Menschen gestorben und Hunderttausende obdachlos
geworden. Die damaligen Zerstörungen der Infrastruktur hemmen die wirtschaftliche
Entwicklung der Region bis heute. Die dortige Armut sei unbeschreiblich, erklärte
der Vorsitzende der Organisation, Reimund Reubelt. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion,
zu der Armenien bis 1991 gehörte, hätten viele Fabriken geschlossen, so dass es kaum
Arbeitsplätze gebe. Bei einer ersten Hilfsaktion im September hat „Hoffnungszeichen“
rund 700 Bedürftige mit Nahrung versorgt. Sie brauchten weitere Unterstützung, um
den bevorstehenden Winter zu überstehen. Von den rund 3,2 Millionen Armeniern gehören
etwa 94 Prozent zur Armenisch-Apostolischen Kirche. Seit dem Jahr 301 ist das Christentum
Staatsreligion.