2008-12-06 15:05:42

Simbabwe: Druck wächst


RealAudioMP3 Angesichts der Cholera-Epidemie mit bislang mehreren hundert Toten in Simbabwe wächst der internationale Druck. Der vatikanische Gesundheitsminister Kardinal Javier Lozano Barragan sprach von einer „äußerst kritischen Lage“. US-Außenministerin Condoleezza Rice forderte den sofortigen Rücktritt von Robert Mugabe, die bisherigen Verhandlungen seien eine Farce gewesen. Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu sprach sich notfalls für militärische Gewalt zum Sturz des autoritär regierenden Präsidenten aus.

Nicht zuletzt das Gesundheitssystem Simbabwes ist ineffizient. Mugabe hatte daher den Notstand ausgerufen und internationale Hilfen angefordert. Kurienkardinal Barragan schlägt Alarm:

„Die Lebenserwartung liegt bei 30 Jahren, weil es an Arzneimitteln und medizinischer Versorgung und Fachpersonal fehlt. Die öffentlichen Krankenhäuser sind inzwischen geschlossen. Die Todesraten schnellen exponentiell in die Höhe. Auch die einzige Entbindungsklinik in der Hauptstadt ist geschlossen. Unsere Brüder und Schwestern in Simbabwe sind verzweifelt. Der Päpstliche Gesundheitsrat hat mit seiner besonderen Stiftung für HIV- und Aidspatienten deshalb 10.000 Dollar gespendet. Das ist wie ein Tropfen im großen Ozean, aber wenigstens etwas. Der Nuntius gibt das Geld an die katholischen Krankenstationen für die allernötigsten Hilfen.“

Nach UNO-Angaben sind in Simbabwe fast 600 Menschen an der Cholera gestorben, rund 13.000 sind erkrankt. Beobachter befürchten bei einem ungehinderten Ausbreiten der Epidemie allerdings hunderttausende Infizierte.

Die Lage ist derart kritisch, dass Barragan auf ein chinesisches Sprichwort verweist:

„Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verdammen.“

(rv 06.12.2008 bp)







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